Von David Hutzler
Dresden/Leipzig/Budapest - Seit über einem Jahr sitzt Maja T. in Ungarn wegen schwerer Vorwürfe in Haft. Der sächsische Staatsschutz erwartet eine Radikalisierung der Unterstützer.
"Ziel der Kampagne ist nach meiner Einschätzung eine Umkehr der Täter-Opfer-Rolle", sagte der Leiter der Staatsschutzabteilung im Landeskriminalamt Sachsen, Denis Kuhne, der "Sächsischen Zeitung" und der "Leipziger Volkszeitung".
Immerhin gehe es im sogenannten Budapest Komplex um Vorwürfe wie versuchten Mord.
"Maja ist eine Projektionsfläche vieler verschiedener aktueller politischer Themen", sagte er mit Blick auf die Auslieferung nach Ungarn und die Haftbedingungen der Beschuldigten als non-binäre Person.
Das sei breit anschlussfähig, und diese Mechanismen würden bewusst eingesetzt. Wegen des Gesundheitszustands von Maja T. befürchte er eine kurzfristige Radikalisierung. Immer wieder gibt es deutschlandweit Protestaktionen und Demonstrationen, wie am Wochenende in Leipzig.
Maja ist seit rund vier Wochen im Hungerstreik
T. werden in Ungarn mutmaßliche Körperverletzungen im Zuge von Protesten gegen Rechtsextreme im Februar 2023 vorgeworfen. Im Dezember 2023 war T. in Berlin verhaftet und im Juni 2024 nach Ungarn ausgeliefert worden.
Das Bundesverfassungsgericht hatte das untersagt, die Entscheidung war aber mehrere Minuten zu spät gekommen.
T. droht eine Verurteilung von bis zu 24 Jahren Haft.
Nach Angaben eines Solidaritätskomitees und des Vaters hat T. in rund vier Wochen Hungerstreik bereits 14 Kilogramm verloren.