Beziehungs-Aus nicht verkraftet: Mann überschüttet neuen Partner mit Säure
Von Sabine Dobel
Traunstein - Weil er das Ende der Beziehung nicht verarbeitet haben soll, hat ein Mann dem neuen Freund seiner Ex-Partnerin Säure ins Gesicht gekippt und ihn damit schwerst verletzt.
Alles in Kürze
- Mann greift Ex-Partnerin neuen Freund mit Säure an
- Angriff in Rosenheim: Opfer schwer verletzt
- Täter zu 9 Jahren Haft wegen versuchten Mordes verurteilt
- Bundesgerichtshof bestätigt Urteil
- Opfer ist bis heute in Lebensführung beeinträchtigt

Das Landgericht Traunstein hatte den heute 41-Jährigen zu neun Jahren Haft wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher und schwerer Körperverletzung verurteilt. Dieses Urteil bestätigte nun der Bundesgerichtshof (BGH), wie das Traunsteiner Gericht mitteilte.
Der BGH habe die Revision des Verurteilten als unbegründet verworfen, heißt es in dem BGH-Beschluss. Der Mann verbüßt jetzt seine Strafhaft. Im Prozess hatte er geschwiegen. Das Schwurgericht hatte umfangreich Beweise erhoben und war am Ende des Verfahrens aufgrund zahlreicher Indizien von der Schuld des Mannes überzeugt.
Dem Urteil zufolge klingelte der Mann am 13. Mai vergangenen Jahres an der Wohnungstür seines Konkurrenten in Rosenheim und kippte ihm, als er öffnete, einen halben Liter Flusssäure über Oberkörper und Gesicht. In dem Notruf war zunächst von einem Angriff mit einer unbekannten Substanz die Rede - der Täter war flüchtig.
Das Opfer erlitt laut Landgericht erhebliche Verletzungen und Verätzungen, die ihn bis heute in der Lebensführung beeinträchtigten. Seine Sehkraft auf dem rechten Auge sei infolge des Angriffs auf ein Minimum beschränkt, ein eigenständiges Leben sei ihm nicht möglich, fasste das Gericht zusammen.

Säure-Angriff in Rosenheim: Opfer ist bis heute schwer beeinträchtigt
Nur weil er selbst nach dem Angriff sofort Dekontaminationsmaßnahmen ergriffen und die Säure abgewaschen habe, sei er nicht gestorben. Der verurteilte Mann habe mit dem Angriff die Beziehung des Mannes zu seiner Ex-Freundin beenden wollen, erläuterte das Landgericht. Persönlich habe er sein Opfer nicht gekannt.
Er habe, zu diesem Schluss kam das Landgericht Traunstein in seinem Urteil vom Februar, die Beendigung der Beziehung nicht verarbeitet.
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