Horror hinter Gittern: Häftlinge quälen Zellengenossen während Corona-Lockdown

Hof - Wegen Misshandlung eines Zellengenossen im Gefängnis im oberfränkischen Hof müssen sich zwei Häftlinge seit Dienstag vor dem dortigen Landgericht verantworten.

Während eines größeren Corona-Ausbruchs durften die Häftlinge ihre Zellen nicht verlassen. (Symbolbild)
Während eines größeren Corona-Ausbruchs durften die Häftlinge ihre Zellen nicht verlassen. (Symbolbild)  © Jens Büttner/ZB/dpa

Die beiden jungen Männer sollen ihren Mitgefangenen laut Anklage über einen Zeitraum von mehreren Wochen unter anderem mit Fäusten geschlagen, mit Füßen getreten und mit heißem Wasser übergossen haben.

Zu den Attacken kam es demnach im Dezember 2021 und Januar 2022, als die Inhaftierten wegen eines größeren Corona-Ausbruchs ihre Zellen nicht verlassen durften.

Weder Hofgang noch ein gemeinsames Essen in der Kantine waren zu dieser Zeit möglich. Auch duschen konnten die Häftlinge nur alle 3 bis 4 Tage.

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Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft wollten die 24 und 30 Jahre alten mutmaßlichen Täter ihren Mitgefangenen bestrafen.

Unter anderem hätten sie dem 34-Jährigen Lügen, mangelnde Körperhygiene und schlechte Leistungen bei sportlichen Übungen vorgeworfen, die sie täglich in ihrer gemeinsamen Zelle durchführten. Diese Sportroutine sei einem militärischen Drill ähnlich gewesen, heißt es in der Anklageschrift.

Das Landgericht Hof hat fünf Verhandlungstage angesetzt. Mit einem Urteil ist nach derzeitigem Stand Ende Januar zu rechnen.

Titelfoto: Jens Büttner/ZB/dpa

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