Tödliche Schüsse in Nürnberg: So erklärt der Angeklagte seine Tat

Nürnberg - Die tödlichen Schüsse auf einer belebten Straße in Nürnberg sind nach Aussagen des mutmaßlichen Schützen in einem Gerangel gefallen.

Der Angeklagte sitzt zwischen seinen drei Verteidigern (v.l.n.r.) Martin Heising, Serkan Alkan und Dr. Florian Münch.
Der Angeklagte sitzt zwischen seinen drei Verteidigern (v.l.n.r.) Martin Heising, Serkan Alkan und Dr. Florian Münch.  © Daniel Löb/dpa

"Das war keinesfalls mein Ziel, jemanden zu töten", sagte der 29-Jährige am Montag vor dem Nürnberger Landgericht. "Es tut mir leid, was da vorgefallen ist. Ich wollte nur mich und meine Familie eschützen."

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Türken vor, im Oktober 2022 vor einem Café in der Südstadt auf zwei Freunde geschossen und einen davon getötet zu haben.

Seit vergangenem Dezember muss er sich deshalb unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes vor Gericht verantworten.

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Das Motiv war der Anklage zufolge ein Streit - worum sich dieser drehte, blieb in dem Prozess bisher unklar. Der Angeklagte sagte nun, es sei zum Bruch gekommen, weil die beiden ehemaligen Freunde einen Raub geplant hätten und in Drogengeschäften verwickelt gewesen seien.

Damit habe er aber nichts zu tun haben wollen. In der Folge hätten ihn diese beschimpft und bedroht.

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Am Abend der Tat hätten ihn die beiden Opfer telefonisch provoziert und gedroht, seiner Familie zu schaden. Er sei deshalb davon ausgegangen, dass diese bewaffnet zu einem Treffen kommen und auf ihn schießen wollten. Er sei in Panik geraten und habe auf die beiden geschossen - aber in Richtung der Beine gezielt, betonte er.

Ein 30-Jähriger wurde tödlich in den Brustkorb getroffen. Ein 35-Jähriger kam mit Schussverletzungen im Bauch und Oberschenkeln ins Krankenhaus und überlebte.

Nach der Tat tauchte der Verdächtige unter. Drei Monate später nahm ihn ein Spezialeinsatzkommando in einem Hotel im italienischen Rimini fest.

Titelfoto: Daniel Löb/dpa

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