Drogenhandel über das Internet: So lange müssen zwei Männer nun ins Gefängnis

Bamberg - Weil sie über das Internet weltweit Drogen verkauft haben, sind zwei Männer vor dem Landgericht Bamberg zu langen Haftstrafen verurteilt worden.

Die Männer haben im Internet mit Drogen gedealt. (Symbolbild)
Die Männer haben im Internet mit Drogen gedealt. (Symbolbild)  © Nicolas Armer/dpa

Die beiden 46 Jahre alten geständigen Angeklagten müssen für sieben Jahre und zwei Monate in Haft und sollen darüber hinaus in einer entsprechenden Entziehungsanstalt untergebracht werden, wie ein Sprecher des Landgerichts am Dienstag mitteilte.

Seit 2019 sollen die beiden Männer zunächst über das Darknet und später über das frei zugängliche Internet zum Teil selbst hergestellte Drogen in 61 Länder verkauft haben.

Die über Onlineshops vertriebenen Drogen ließen sie sich laut Anklage in Online-Währungen bezahlen und nahmen auf eben jene Weise insgesamt rund 900.000 Euro ein.

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Die Staatsanwaltschaft legte den Männern aus den Niederlanden und Südafrika rund 2200 Fälle zur Last, bei denen sie insgesamt 7 Kilogramm Amphetamin, rund 1,5 Kilogramm Kokain, 13 Kilogramm MDMA, 24.000 Tabletten LSD, 156.000 Ecstasy-Tabletten sowie mehr als 20 Kilogramm Ketamin verkauft haben sollen. Davon gingen rund 800 Lieferungen nach Deutschland - der Versand erfolgte in diesen Fällen über die Deutsche Post.

Die Drogen sollen sie zum Teil selbst in Laboren in den Niederlanden hergestellt haben.

Ermittler der Zentralstelle Cybercrime sind Tätern auf die Schliche gekommen

Auf die Schliche gekommen waren ihnen Ermittler der Zentralstelle Cybercrime Bayern bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg. Bei Durchsuchungen von Wohnungen der Angeklagten in Berlin und Bergambacht (Niederlande) fanden Polizisten Anfang des Jahres 2022 zahlreiche Drogen. Die Ermittlungen zu mehreren bislang unbekannten Mittätern dauern an.

Das Urteil lautet auf bandenmäßiges unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge.

Es ist noch nicht rechtskräftig.

Titelfoto: Nicolas Armer/dpa

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