Mann steht vor Gericht: Ehefrau mit Nachthemd erdrosselt und in Wald verscharrt?
Von Michael Donhauser
Alles in Kürze
- Mann steht vor Gericht wegen Mordes an Ehefrau.
- Ehefrau mit Nachthemd erdrosselt und in Wald verscharrt.
- Tat soll im September 2024 passiert sein.
- Angeklagter hatte Ehefrau seit 2023 ausgespioniert.
- Prozess vor Landgericht Nürnberg-Fürth läuft.
Nürnberg - Die Vorwürfe gegen ihn wiegen schwer: Ein 51 Jahre alter Automechaniker muss sich in Bayern vor der 5. Strafkammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth wegen Mordes an seiner Ehefrau verantworten.

Der Mann soll im September vergangenen Jahres die damals 49-jährige Frau nach der Trennung im Schlaf mit einem Nachthemd erdrosselt haben, wie ihm die Staatsanwaltschaft vorwirft. Anschließend soll er die Leiche in einem Wald vergraben haben.
Das Verschwinden der Frau hatte im Herbst 2024 erhebliches Aufsehen in der Region um Nürnberg hervorgerufen. Aufwendige Suchmaßnahmen, zum Teil mit Tauchern in einem Stausee, hatten zunächst aber trotz aller Mühen keine Ergebnisse gebracht.
Der 51-Jährige hatte nach der Auffassung der Staatsanwaltschaft die Trennung der Frau nicht verkraften können. Demnach hatte er deshalb seit dem Jahr 2023 die Frau massiv ausspioniert, mit heimlich installierten Kameras und GPS-Trackern.
Damit wollte er mögliche Kontakte der Frau mit anderen Männern überwachen.
Der Angeklagte hatte sich im Ermittlungsverfahren selbst nicht zu den Vorwürfen gegen sich geäußert.
Mordprozess in Nürnberg: Kinder des Paares hatten Mutter als vermisst gemeldet

Geprüft wird über einen Sachverständigen, ob womöglich eine Depression die Handlungsfähigkeit des Mannes beeinträchtigt haben könnte.
Nach einem Kinobesuch der 49-Jährigen mit einem anderen Mann habe er den entsprechenden Entschluss gefasst, die Frau zu töten. Dazu habe er sich nachts in das ehemals gemeinsame Wohnhaus in Pommelsbrunn im Landkreis Nürnberger Land geschlichen, ein Nachthemd zu einer Art Strick gedreht und die Frau dann in ihrem Bett erdrosselt.
Die Leiche habe er in einem wenige Kilometer entfernten Waldstück vergraben. Die bereits erwachsenen Kinder des Paares hätten wenig später ihre Mutter als vermisst gemeldet.
Das Landgericht hat für den Prozess zwölf Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte im Juli gesprochen werden.
Der Vorsitzende Richter Markus Bader rief zu Beginn der Verhandlung den Angeklagten auf, sich zu den Vorwürfen einzulassen. Das könne dazu beitragen, dass den Angehörigen eine unnötig langwierige Verhandlung erspart bleibe.
Titelfoto: Daniel Löb/dpa