Mordprozess in Regensburg: Neffe soll Onkel mit 13 Beilhieben getötet haben

Von Ute Wessels

Regensburg - Hat ein 51-Jähriger seinen Onkel brutal getötet? Als Auslöser werden beim Mordprozess in Regensburg familiären Spannungen, eine Wohnungs-Kündigung und ein angeblich falsches Alibi genannt.

Der Angeklagte (51, r.) spricht mit seinem Verteidiger Johannes Büttner
Der Angeklagte (51, r.) spricht mit seinem Verteidiger Johannes Büttner  © Armin Weigel/dpa

Der Vorwurf ist klar: Mit einem Beil soll der Neffe seinen 73-jährigen Onkel in dessen Wohnhaus erschlagen haben.

Zu Prozessbeginn vor dem Landgericht Regensburg ließ der Angeklagte über seinen Verteidiger die Vorwürfe zurückweisen. Die Staatsanwaltschaft legt ihm Mord zur Last.

Der Neffe lebte seit November 2021 im Haus seines Onkels in Mintraching (Landkreis Regensburg) in der Wohnung im Obergeschoss.

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Bei der Tat im Mai 2023 soll der Angeklagte 13 Mal mit dem Beil auf den Kopf seines Onkels eingeschlagen haben.

Onkel kündigte Neffen die Wohnung - dann eskalierte die Situation

Der Angeklagte geht beim Prozessauftakt in den Verhandlungssaal.
Der Angeklagte geht beim Prozessauftakt in den Verhandlungssaal.  © Armin Weigel/dpa

Der Anklage nach setzt sich das Motiv aus mehreren Aspekten zusammen: Zwischen den beiden Männern soll es immer wieder Reibereien gegeben haben, der Onkel kündigte dem Neffen die Wohnung.

Überdies habe der heute 51-Jährige gefürchtet, sein Onkel könnte ein Alibi widerrufen, das der ihm im Sommer 2021 gegeben habe. Hintergrund war ein Strafverfahren gegen den Neffen wegen Nachstellung seiner damaligen Ehefrau.

Die Staatsanwaltschaft sieht die Mordmerkmale Heimtücke, niedrige Beweggründe und Verdeckung einer anderen Straftat als erfüllt an. Für das Verfahren sind zunächst fast 30 Verhandlungstermine vorgesehen.

Titelfoto: Armin Weigel/dpa

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