Falsche Corona-Maskenatteste ausgestellt? Arzt steht vor Gericht

Landsberg am Lech - Wegen mutmaßlich falscher Maskenbefreiungen während der Coronavirus-Pandemie muss sich von Mittwoch (9 Uhr) an ein Arzt vor dem Landsberger Amtsgericht verantworten.

In Landsberg kommt es nun zum Prozess. (Symbolbild)
In Landsberg kommt es nun zum Prozess. (Symbolbild)  © Daniel Karmann/dpa

Dem 60-jährigen Angeklagten wird vorgeworfen, zwischen Mai 2020 und Januar 2021 in mindestens 117 Fällen Maskenbefreiungsatteste ausgestellt zu haben, ohne die Empfänger vor der Ausstellung untersucht zu haben, wie das Gericht mitteilte.

Insbesondere bei Kritikern der Maßnahmen waren solche Atteste begehrt. Neben dem Mediziner aus Kaufering stehen auch zwei Mitarbeiterinnen des Mannes wegen Beihilfe zum Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse vor dem Amtsgericht.

Sie sollen die vom beschuldigten Arzt erstellten Blankobescheinigungen entsprechend ausgefüllt und weitergeleitet haben. Einer 54 Jahre alten Frau werden 47 Fälle vorgeworfen, einer 45-Jährigen 39.

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Gegen den 60-Jährigen war während der laufenden Ermittlungen bereits ein vorläufiges Berufsverbot erlassen worden. Das Landgericht Augsburg entschied dann aber, dass der Arzt nur keine Maskenatteste mehr ausstellen darf, ansonsten aber seinem Beruf nachgehen kann.

Landgericht Passau: Arzt aus Niederbayern wegen Ausstellens falscher Masken-Atteste verurteilt

Im November 2022 hatte das Landgericht Passau in zweiter Instanz einen Arzt aus Niederbayern wegen Ausstellens falscher Masken-Atteste zu einer einjährigen Bewährungsstrafe sowie einer Geldauflage in Höhe von 50.000 Euro verurteilt.

In dem Verfahren im Freistaat waren zunächst insgesamt 79 Fälle angeklagt, übrig blieben am Ende allerdings nur noch 24. Es ging um Atteste, die Kinder in der Schule vom eigentlich nötigen Tragen einer Maske befreien sollten.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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