Pseudonym "sudo": Student soll eine der größten Darknet-Plattformen betrieben haben

Landshut/Bamberg - Nach der Festnahme des mutmaßlichen Betreibers einer großen Drogenplattform im Darknet hat die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) Anklage gegen den Mann (23) erhoben.

Aus seiner Wohnung in Niederbayern heraus soll der Student (23) für die Darknet-Drogenplattform verantwortlich gewesen sein. (Symbolbild)
Aus seiner Wohnung in Niederbayern heraus soll der Student (23) für die Darknet-Drogenplattform verantwortlich gewesen sein. (Symbolbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

Unter dem Pseudonym "sudo" soll der Student als Administrator von seiner damaligen Wohnung in Niederbayern aus das Darknet-Forum "Deutschland im Deep Web 3" betrieben haben.

Der illegale Marktplatz sei eine der größten deutschsprachigen Darknet-Plattformen, teilte die ZCB am Mittwoch mit.

Darüber hinaus sei er wegen bandenmäßigen Drogenhandels angeklagt worden. Der Student war Ende Oktober in Landshut festgenommen worden und sitzt seitdem in U-Haft.

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Von der Plattform "Deutschland im Deep Web" gab es nach Angaben der Ermittler insgesamt drei Versionen im verborgenen Teil des Internets.

Der Betreiber der ersten Version war demnach 2018 zu mehreren Jahren Haft verurteilt worden, nachdem der Attentäter vom Olympia-Einkaufszentrum in München dort seine Waffe und Munition gekauft hatte.

Eine zweite Version unter gleichem Namen war nach Angaben der Ermittler 2018 nur kurz in Betrieb.

"Deutschland im Deep Web 3": Umschlagplatz für Drogen und illegale Produkte

Die dritte Version von "Deutschland im Deep Web", die der Student aus Landshut betrieben haben soll, diente nach Angaben der Ermittler vor allem dem Handel mit Drogen. Das selbst gegebene Motto der Plattform lautete "Keine Kontrolle, alles erlaubt". Dort waren demnach rund 16.000 Benutzer angemeldet, davon 72 aktive Händler. Seit März 2022 sei die Plattform nicht mehr erreichbar gewesen.

Über die Zulassung der Anklage entscheidet nun das Landgericht Bamberg. Sollte der 23-Jährige wegen Betreibens einer kriminellen Handelsplattform im Internet verurteilt werden, drohen ihm nach Angaben der Ermittler bis zu zehn Jahre Haft.

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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