Junge (11) tötet Mädchen in Kinderheim: Mann (25) wegen Vergewaltigung angeklagt

Wunsiedel - Fünf Monate nach der Tötung eines zehn Jahre alten Mädchens in einem Kinderheim im oberfränkischen Wunsiedel sind die Ermittlungen abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen 25 Jahre alten Mann wegen Vergewaltigung erhoben.

An einer Mauer vor dem Kinder- und Jugendhilfezentrum, in dem eine Zehnjährige am 4. April tot aufgefunden wurde, liegen Blumen, Kuscheltiere und Kerzen.
An einer Mauer vor dem Kinder- und Jugendhilfezentrum, in dem eine Zehnjährige am 4. April tot aufgefunden wurde, liegen Blumen, Kuscheltiere und Kerzen.  © Daniel Vogl/dpa

Verantwortlich für den Tod des Kindes ist nach Erkenntnissen von Polizei und Staatsanwaltschaft ein elf Jahre alter Junge, der ebenfalls in dem Heim in Wunsiedel lebte.

Er kann aber wegen seines Alters dafür nicht bestraft werden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilten, ist in dem Fall gegen einen 25 Jahre alten Mann Anklage erhoben worden - er soll das zehn Jahre alte Mädchen vergewaltigt haben.

Er soll Anfang April in das Kinderheim eingebrochen sein. Dabei traf er zufällig auf das Mädchen und soll die Tat begangen haben. Anschließend habe der Deutsche die Anlage wieder verlassen, hieß es weiter.

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"Eine Beteiligung an der Tötung des zehnjährigen Mädchens ist dem Angeschuldigten nicht nachzuweisen", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Die Ermittlungen hätten den Verdacht erhärtet, dass der elfjährige Junge das Mädchen umgebracht hat, nachdem der 25-Jährige das Heim verlassen hatte.

Es soll zwischen den Kindern zum Streit gekommen sein. Nach Erkenntnissen von Polizei und Staatsanwaltschaft hat der Junge das Mädchen stranguliert, wie Matthias Goers von der Staatsanwaltschaft Hof am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Wie es für den Elfjährigen weitergeht, müssten nun die zuständigen Behörden entscheiden, sagte Goers.

Der Mann war wegen am Tatort gefundener Spuren bereits Ende April in Untersuchungshaft gekommen. Er soll laut Polizei seit Jahresbeginn 2022 mehrere weitere Einbrüche begangen haben.

Titelfoto: Daniel Vogl/dpa

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