Bordell-Mörder auf der Anklagebank: Prozess gegen Thaiboxer

Berlin - Ein Thaiboxer soll in Berlin-Friedrichshain eine 55-jährige Frau in einem Wohnungsbordell überfallen und ermordet haben.

Der 35-Jährige soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft dafür gesorgt haben, dass die Frau alleine in der Wohnung ist und davor gewartet haben. (Archivbild)
Der 35-Jährige soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft dafür gesorgt haben, dass die Frau alleine in der Wohnung ist und davor gewartet haben. (Archivbild)  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Gegen den 46-jährigen mutmaßlichen Täter und seinen 35-jährigen mutmaßlichen Komplizen wurde nun Anklage erhoben, wie die Staatsanwaltschaft Berlin am Montag mitteilte.

Vor dem Landgericht Berlin wird dem 46-Jährigen Heimtückemord aus Habgier sowie Raub mit Todesfolge vorgeworfen. Gegen den 35-Jährigen wurde eine Anklage wegen gemeinschaftlichen Raubes und versuchten Verdeckungsmordes durch Unterlassen erhoben.

Der mehrfache Thaiboxmeister soll in der Nacht vom 16. auf den 17. April das Wohnungsbordell aufgesucht und die 55-Jährige geschlagen und schwer verletzt zurückgelassen haben.

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Der 35-Jährige soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft dafür gesorgt haben, dass die Frau alleine in der Wohnung ist und davor gewartet haben.

Vor dem Haus soll der 46-Jährige dann dem 35-Jährigen von der Schwere der Verletzungen der Frau berichtet und diesen gebeten haben, einen Arzt zu holen. Um nicht mit der Tat in Verbindung gebracht zu werden, unterließ der 35-Jährige dies jedoch. Zu diesem Zeitpunkt war die Frau möglicherweise schon verstorben.

Beute von 10.000 Euro vermutet

Bei dem Überfall rechneten die beiden mutmaßlichen Täter wohl mit einer Beute von 10.000 Euro. Der 46-Jährige soll aber nur 25 Euro gefunden haben, welche er dem stark verschuldeten 35-Jährigen überließ, der unter anderem für die Verstorbene als Vermittler von Prostitutionsleistungen tätig war.

Der 46-Jährige wurde am 20. April vorläufig festgenommen und befindet sich seit dem 21. April in Untersuchungshaft, der 35-Jährige wurde am 19. Oktober verhaftet.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

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