Chemnitz - Hürdenläufer Falk Balzer (46) legt einen Gerichts-Marathon hin. Startschuss war im Mai vor dem Amtsgericht Chemnitz, die Anklage lautete auf Sachbeschädigung und Fahrerflucht. Seitdem ist der Ex-Sportstar Dauerthema.

An einem Chemnitzer McDonald's-Drive-in soll Balzer absichtlich das Auto von Lydia S. (36) gerammt haben. Die Vorwürfe wurden widerlegt. Doch Balzer stand am Donnerstag schon wieder vor dem Amtsgericht. Die Anklage: Er habe bei einem Verhör fälschlicherweise behauptet, dass Lydia S. bei dem Vorfall ihr Kind geschlagen habe.

"Der Angeklagte beabsichtigte, die Zeugin S. in ein falsches Licht zu rücken", warf ihm der Staatsanwalt vor. Bei dem Verhör hatte Balzer den Unfall bestritten. Ein Gutachten an den beiden Fahrzeugen bestätigte dies später.

"Meine Kinder bedeuten mir alles. Ich habe sie noch nie geschlagen", sagte Lydia S. Balzer räumte ein, dass er lediglich gesehen habe, wie die Mutter auf den Rücksitz griff und daraufhin das Kind zu weinen begann. Der Rest sei Interpretation gewesen.

Richter Schüler sprach Balzer frei. Er habe übertrieben, doch nicht bewusst die Unwahrheit gesagt. Der Richter äußerte die Hoffnung, dass der ewige Streitfall damit nun endgültig abgeschlossen sein möge.