Prozess in Chemnitz: Trio soll rund 90 User per Abo-Falle übern Tisch gezogen haben
Chemnitz - Weil sie rund 90 Kunden auf einer Webseite per Abo-Falle über den Tisch gezogen haben sollen, standen drei Männer vor dem Chemnitzer Amtsgericht. Trotz hohen Schadens wurden die Betrugsverfahren vorläufig eingestellt.
Alles in Kürze
- Drei Männer stehen vor Gericht in Chemnitz.
- Rund 90 Kunden sollen per Abo-Falle betrogen worden sein.
- Gesamtschaden beträgt rund 18.000 Euro.
- Verfahren gegen zwei Angeklagte eingestellt.
- Ein Angeklagter befindet sich in psychiatrischer Behandlung.

Kunden auf der Webseite von David J. (43), Erik H. (54) und Tommy J. (38) mussten sich mit Namen und Adresse auf dem Portal registrieren. Allerdings mussten sie für die Anmeldung unwissentlich Beiträge zahlen. Es entstand ein Gesamtschaden von rund 18.000 Euro.
Laut Richter Robert Härtl (62) handelt es sich um Anklagepunkte, die länger als zehn Jahre alt sind. Ob es sich um Betrug handelt, sei laut Härtl jedoch nicht eindeutig: "Die Frage ist, ob 'Geschädigte' über die Webseite bewusst zum Abschluss von Mitgliedschaften veranlasst wurden, ohne das richtig zu erfassen", so der Jurist.
In dem Fall gab es bereits eine Vielzahl von Zivilverfahren. Nach einem Rechtsgespräch wurde eine Einigung erzielt: Das Verfahren gegen Erik H. wird gegen eine Zahlung von 1500 Euro eingestellt.
Auch Tommy J. muss gegen Zahlung einer Geldauflage von 600 Euro keine Verurteilung fürchten. David J. erschien nicht vor Gericht - er befindet sich in psychiatrischer Behandlung. Seinem Verteidiger wurde im Falle eines Geständnisses ein Deal angeboten.
Titelfoto: Harry Härtel/Haertelpress