Chemnitzer Banker zockt reiche Kunden ab: Fast eine Million Euro Schaden!

Chemnitz - Ein Leben lang Schulden: Ex-Bankberater Christian L. (49) aus Chemnitz hat sich zwei Jahre lang an den Konten besonders vermögender Kunden bedient und fast alles bei Online-Casinospielen verzockt.

Christian L. (49) hat auf eine mildere Strafe gehofft. Dafür sahen die Richter keinen Spielraum.
Christian L. (49) hat auf eine mildere Strafe gehofft. Dafür sahen die Richter keinen Spielraum.  © Haertelpress

Nun steht er vor einem riesigen Schuldenberg. Fast eine Million Euro beträgt der bei den betroffenen Familien entstandene Schaden. Das noch größere Übel dürfte zuvor aber eine lange Haftstrafe sein.

178-mal griff der spielsüchtige Banker zwischen 2017 und 2019 auf die Konten zweier Familien zu. Die Richter am Landgericht Chemnitz sprechen dabei von gewerbsmäßiger Untreue.

Christian L. wusste, dass seine Opfer kein Online-Banking benutzen. Er änderte Referenzkontonummern, fälschte Kontoauszüge und leitete den Briefverkehr an seine Wohnadresse um. Erst als interne Ermittler der Commerzbank auf überzogene Tagesgeldkonten aufmerksam wurden, flog die Sache auf.

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Der Angeklagte hatte früh mit Süchten zu kämpfen. Erst waren es Alkohol und Cannabis, später Börsentermingeschäfte und Online-Casino-Spiele. Er trieb sich selbst in den Ruin und eben jene Commerzbank-Kunden.

Das Kreditinstitut erstattete den Betroffenen alles. L. hingegen muss sein Leben lang Schulden an seinen alten Arbeitgeber abstottern. "Ich zahle erst mal 267 Raten à 300 Euro bis 2043", sagt er. Die gerichtliche Wertersatzforderung beträgt knapp 792.000 Euro. Zwischendurch hatte L. einige Beträge beglichen.

Der Angeklagte war als Bankkaufmann bei der Commerzbank in Chemnitz angestellt.
Der Angeklagte war als Bankkaufmann bei der Commerzbank in Chemnitz angestellt.  © Ralph Kunz

Abgesehen davon gibt es vorerst kein Leben in Freiheit für den gebürtigen Thüringer. Wegen der enormen Summe muss er dreieinhalb Jahre in den Knast.

Titelfoto: Ralph Kunz/Haertelpress

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