Chemnitzer gab schwangerer Minderjähriger Drogen: Staatsanwaltschaft geht in Berufung

Chemnitz - Er soll seiner damals minderjährigen Freundin Drogen gegeben haben - während der Teenager schwanger war! Für diese und weitere Taten wurde Marcel W. (29) vom Amtsgericht Chemnitz zu einer Haftstrafe verurteilt.

Marcel W. (29) muss ins Gefängnis.
Marcel W. (29) muss ins Gefängnis.  © Haertelpress

Weil der Staatsanwaltschaft selbst dieses Urteil zu milde war, fand am gestrigen Dienstag am Landgericht die Berufungsverhandlung statt.

Der Chemnitzer Marcel W. räumte beim gestrigen Prozess ein, dass er seit 15 Jahren Drogen wie Crystal konsumiere.

Sein Drogenmissbrauch ging so weit, dass auch andere davon Schaden nahmen: So soll er seiner damaligen Freundin zwischen Januar und Februar 2023 siebenmal zwischen 0,5 und 1 Gramm Crystal Meth zum Konsum gegeben haben.

Zwickauer Unternehmer veruntreute 150.000 Euro
Gerichtsprozesse Chemnitz Zwickauer Unternehmer veruntreute 150.000 Euro

Dafür schickte ihn das Amtsgericht Chemnitz für zwei Jahre ins Gefängnis. Dies war jedoch der Staatsanwaltschaft nicht hoch genug. Sie ging in Berufung.

Statt Nachschlag gab's jedoch Ermäßigung

Am Chemnitzer Landgericht fand die Berufungsverhandlung statt.
Am Chemnitzer Landgericht fand die Berufungsverhandlung statt.  © Kristin Schmidt

Der gelernte Landschaftsbauer hat nämlich zahlreiche weitere Vorstrafen wie Diebstahl und Fahren unter Drogeneinfluss auf dem Kerbholz.

Daher forderte die Staatsanwaltschaft bei der gestrigen Berufungsverhandlung zwei Jahre und fünf Monate Haft. Statt Nachschlag gab's jedoch Ermäßigung - Richterin Petra Kürschner (60) milderte das Urteil ab.

Ins Gefängnis muss Marcel W. dennoch: Das Gericht verurteilte ihn zu einem Jahr Haft. Kürschner sah einen minderschweren Fall, weil der Angeklagte zur Tatzeit selbst unter Drogen stand.

Chemnitzer wegen Körperverletzung vor Gericht: Er soll Grünen-Wahlkämpfer attackiert haben
Gerichtsprozesse Chemnitz Chemnitzer wegen Körperverletzung vor Gericht: Er soll Grünen-Wahlkämpfer attackiert haben

Aber: "Sie hätten einen Cut setzen müssen", sagte die Vorsitzende zum Angeklagten. "Der Freiheitsentzug kann für sie eine Chance sein."

Titelfoto: Bildmontage: Haertelpress, Kristin Schmidt

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Chemnitz: