Chemnitz - Was für ein Auftritt - oder besser gesagt: keiner. Der Prozess gegen eine Slowakin (37) am Chemnitzer Amtsgericht wegen gefährlicher Körperverletzung ist zunächst sang- und klanglos geplatzt.
Die Frau soll gemeinsam mit einem anderen Mann, vermutlich ihr Freund, dem Ex-Partner schwere Verletzungen zugefügt haben.
Statt auf der Anklagebank zu sitzen, blieb Lucia D. einfach fern. Gericht, Staatsanwältin, zwei Zeugen und eine Dolmetscherin warteten vergeblich. Von Lucia D. keine Spur!
Richterin Alessandra Sacher (37) blieb gelassen: "Ich setze einen neuen Termin fest. Sollte sie wieder nicht erscheinen, wird sie von der Polizei vorgeführt - und wenn sie dann nicht zu Hause ist, kommt sie in Haft!"
Was war passiert? Lucia D. und ihr Ex-Partner sind getrennt, haben aber eine gemeinsame Tochter (5). Nach einem Vater-Tochter-Tag vor gut einem Jahr brachte er das Mädchen wieder zur Mutter. Doch dann eskalierte ein Streit.
Bis zu zehn Jahre Haft
Laut Anklage brüllte der Ex: "Ich mach dich tot!", schubste und schlug sie. Ein weiterer Mann - wahrscheinlich D.s Freund - kam hinzu und schlug wohl zurück.
Die Angeklagte soll daraufhin ihren Ex-Partner umklammert und festgehalten haben, damit er nicht ausweichen konnte. Der Mann erlitt Verletzungen am Kinn und unter dem linken Auge, es floss Blut.
Neu verhandelt werden soll nun am 2. Juni. Laut Strafgesetzbuch drohen Lucia D. bis zu zehn Jahre Haft.