Nächster Prozess zu Stadtfest-Ausschreitungen: Kommt es zu einem Deal?

Chemnitz - Die Ausschreitungen am 1. September 2018 in der Chemnitzer Innenstadt schockierten ganz Deutschland. Nachdem die ersten beiden Prozesse mit Einstellungen und Freisprüchen endeten, deutet sich in dem seit Montag laufenden dritten Verfahren ein baldiges Ende an.

Max K. (28) schwieg am Montag vor Gericht.
Max K. (28) schwieg am Montag vor Gericht.  © Harry Härtel/Härtelpress

Den Angeklagten Max K. (28) und David B. (34) wird vorgeworfen, mit anderen jungen Männern am 1. September 2018 während eines "Trauermarsches" für den Getöteten Daniel H. (†35) Gegendemonstranten von "Herz statt Hetze" bedroht und Teilnehmern gegenüber gewalttätig geworden zu sein.

Während sich die Angeklagten zu den Vorwürfen nicht äußerten, fand auf Anraten der Staatsanwaltschaft ein Rechtsgespräch zwischen den Verfahrensbeteiligten statt.

Demnach könnte es zu einem "Deal" kommen: Der Prozess kann gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt werden.

Auch David B. (34) zog es vor, zu schweigen.
Auch David B. (34) zog es vor, zu schweigen.  © Harry Härtel/Haertelpress
Polizisten waren nach Abbruch des Stadtfestes Ende August 2018 im Einsatz. Die Tötung von Daniel E. (†35) war Auslöser für die Ausschreitungen am 1. September.
Polizisten waren nach Abbruch des Stadtfestes Ende August 2018 im Einsatz. Die Tötung von Daniel E. (†35) war Auslöser für die Ausschreitungen am 1. September.  © Andreas Seidel/dpa

Voraussetzung: "Im Gegenzug müssen die Angeklagten ihre Tatbeteiligung entsprechend ihrer Angaben in der polizeilichen Vernehmung einräumen", so Richter Janko Ehrlich (52).

Hierüber will sich das Duo mit seinen Verteidigern beraten. Fortsetzung am Landgericht Chemnitz ist am 19. September.

Titelfoto: Bildmontage: Harry Härtel/Haertelpress

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