Vor Neonazi-Prozess: Nebenklage erhebt Vorwürfe gegen Gericht

Chemnitz - Am Landgericht Chemnitz startet am kommenden Montag das erste von insgesamt drei Verfahren zu den Ausschreitungen in Sachsens drittgrößter Stadt am 1. September 2018. Bereits im Vorfeld macht die Opfervertretung dem Gericht schwere Vorwürfe.

Teilnehmer des "Trauermarschs" von AfD, Pro Chemnitz und Co. am 1. September 2018 griffen Teilnehmer einer Gegendemo an.
Teilnehmer des "Trauermarschs" von AfD, Pro Chemnitz und Co. am 1. September 2018 griffen Teilnehmer einer Gegendemo an.  © frank schneider

Den neun Angeklagten wird vorgeworfen, nach einem "Trauermarsch" von AfD, Pegida und Pro Chemnitz Teilnehmer bei einer Gegendemonstration angegriffen zu haben. Elf Personen waren verletzt worden.

Laut Anwältin und Nebenklagevertreterin Kati Lang (44) liegen die Sachverhalte seit Herbst 2021 auf den Schreibtischen von drei Kammern des Landgerichts - und mehr als zwei Jahre später kommt es jetzt zum ersten Prozess: "Das Verfahren ist lange Zeit nicht mit der Intensität bearbeitet worden, wie ich das von anderen Verfahren kenne", so Lang.

Für den Mammutprozess sind insgesamt elf Hauptverhandlungstage terminiert. Den Beschuldigten wird laut Gericht Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Titelfoto: frank schneider

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