Chemnitz - Im Sommer 2020 versetzte eine Serie von angezündeten Carports Chemnitz in helle Aufregung.

Bei neun Bränden wurden zehn Autos beschädigt oder erlitten Totalschaden. Nach umfangreichen Ermittlungen präsentierte die Staatsanwaltschaft Chemnitz einen Tatverdächtigen. Zur Zulassung der Anklage kam es jedoch nicht, weil die Beweislast zu gering war. Betroffene sind enttäuscht.

Die Staatsanwaltschaft hatte Sylvio S. (51) als mutmaßlichen Brandstifter ermittelt. Am Mittwoch stand er vor dem Amtsgericht Chemnitz, aber nicht wegen Carport-Bränden. "Das Landgericht Chemnitz hat die Vorwürfe der Brandstiftung abgelehnt, weil kein hinreichender Tatverdacht bestand", so Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein.

Unter anderem galten die Spuren von eingesetzten Mantrailer-Hunden als nicht verwertbar. Den Tatverdacht begründeten Ermittler auch mit der Vorgeschichte von Sylvio S. Bereits 2014 wurde er zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er im Stadtgebiet Autos im Wert von 380.000 Euro anzündete.

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Zehn Jahre zuvor hatte er Hunderte Autoreifen zerstochen. Für die betroffenen Anwohner ist die Einstellung des Verfahrens eine Enttäuschung. "Menschen hätten zu Schaden kommen können. Die Unsicherheit bleibt.

Man fragt sich, warum hat es uns getroffen?", so eine Mutter. Bei einem anderen Betroffenen sind neben dem Carport zwei Autos abgebrannt. Schaden: 75.000 Euro. "Wir haben oben TV geguckt, als es passiert ist."

Sylvio S. muss sich unterdessen in anderer Sache verantworten. Er soll unter anderem Kinderpornos auf seinem Handy gespeichert haben. Im Fall der Brandserie ermittelt die Staatsanwaltschaft nun wieder gegen "Unbekannt".