Alles nur geklaut! Crystal bringt Dresdner Drogen-Duo kein Glück

Dresden - In einem Dresdner Plattenbau sollen Jamal M. (33) und Lutz K. (45, Name geändert) einen florierenden Drogenhandel betrieben haben. Der Iraker sitzt deshalb nun auf der Anklagebank im Landgericht, schweigt aber. Lutz dagegen ist jetzt im Zeugenschutz und sagte im Prozess gegen Jamal aus. Angeblich wurden beide Männer aus Versehen zu Dealern.

Jamal M. (33) wurde laut Kronzeuge zum Dealen gezwungen.  © Steve Schuster

Laut Anklage orderte Jamal zwischen September 2024 und März 2025 telefonisch reichlich Crystal, während Lutz den Verkauf steuerte. Mehr als sieben Kilo setzten sie um. Dann klickten Handschellen.

Während Jamal seither schweigt, gab sich Lutz redselig. Erst beim LKA, das ihn jetzt beschützt. Und jetzt im Prozess gegen Jamal.

Dort erklärte der gebürtige Leipziger, er sei nach Knast und Therapie jahrelang "clean" gewesen, doch dann rückfällig geworden. Um seinen Konsum zu finanzieren, habe er "ab und zu verkauft".

Gerichtsprozesse Dresden NSU unterstützt? Zschäpe-Freundin bricht vor Gericht in Tränen aus

Und dann soll im Sommer das passiert sein: "Ich hatte ein Kilo Gras bestellt, bekam aber ein Kilo Crystal", so Lutz. Weil der Lieferant die Drogen nicht zurücknahm, deponierte der Kronzeuge sie im Lüftungsschacht des Kellers seiner Gorbitzer Plattenbau-Wohnung.

Minuten später brachte Kumpel Jamal weitere 700 Gramm Crystal vorbei, die ebenfalls im Schacht versteckt wurden.

Anzeige
Crystal wirkt aufputschend, hat aber extreme Nebenwirkungen und Langzeitfolgen. In Sachsen wird die illegale Droge vor allem in den größeren Städten gehandelt. (Symbolfoto)  © Zoll Dresden

Aber: "Die Drogen wurden alle geklaut", beteuerte Lutz. Daraufhin seien beide massiv bedroht und bedrängt worden, dafür gefälligst aufzukommen. Um ihre mutmaßlichen Schulden zu bezahlen, hätten sie massenhaft gedealt. Urteil folgt.

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Dresden: