Angeklagter wegen Automaten-Sprengung vor Gericht: "Damit habe ich nichts zu tun"

Dresden - Nando K. (36) ist der Justiz kein Unbekannter. Wegen seiner Drogensucht kam er schon oft mit dem Gesetz in Konflikt, saß stets reuig und geständig vorm Amtsrichter. Nun ist erneut Prozess. Diesmal aber am Landgericht Dresden. Und diesmal streitet Nando vehement ab. Er soll einen Ticketautomaten gesprengt haben. Und ob er dafür verurteilt wird, ist tatsächlich unklar.

Nando K. (36) sitzt mal wieder auf der Anklagebank.
Nando K. (36) sitzt mal wieder auf der Anklagebank.  © Peter Schulze

Im Januar 2024 flog nachts in Meißen an der S-Bahnstation der Ticketautomat in die Luft. Am Gerät entstand ein Schaden von 32.000 Euro.

Die Beute: zwei unbedruckte Rollen Papier-Tickets. Einer der Täter war Martin P. (33), der dafür schon dreieinhalb Jahre Haft kassierte.

Weil Nando mit ihm in jener Nacht Kontakt hatte, war er laut Anklage bei der Sprengung dabei. Er saß deshalb sogar in U-Haft. Aber: "Nein", so der Bühnenbauer. "Damit habe ich nichts zu tun. Martin war bei mir, ging wieder. Wo er danach war, weiß ich nicht."

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Die anderen Anklagepunkte gestand Nando. Er gab zu, Handys von Kumpels für "kleines Geld" gekauft zu haben, obwohl er ahnte, dass die geklaut waren. So kam er auch an ein Gerät, auf dem die Bezahl-App Paypal installiert war. Großzügig überwies er an sich fast 1000 Euro damit. Doch den Vorwurf der Sprengung wies er weit von sich.

Die Polizei hatte laut Akte noch Spuren von Nando an den Trümmern des Gerätes gefunden. Doch die Ermittler ruderten im Prozess inzwischen zurück. Sie hätten sich "geirrt". Urteil folgt.

Titelfoto: Peter Schulze

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