Anklage gegen Drogendealer: 28-Jähriger soll Stoff für mehr als 500.000 Euro vertickt haben

Dresden - Mindestens 50 Kilo Crystal und 20 Kilo Marihuana: Mit solch stattlichen Mengen an Drogen dealte ein junger Mann in Sachsen. Nun erhob die Staatsanwaltschaft Dresden Anklage gegen den 28-Jährigen.

Vor allem Crystal soll der junge Mann in Sachsen in großen Mengen verkauft haben. (Symboldbild)  © alexshyripa/123rf

Dem Beschuldigten werden zehn Fälle von "gemeinschaftlichem und unerlaubtem Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge" vorgeworfen, meldet die Staatsanwaltschaft am heutigen Montag.

Abgewickelt hat der junge Mann mit deutscher und irakischer Staatsbürgerschaft seine Deals allerdings schon im Frühling vergangenen Jahres.

So berichten die Juristen von mindestens sechs Terminen zwischen dem 2. April und dem 2. Juni 2020, bei denen der 28-Jährige immer wieder kiloweise Drogen von unterschiedlichen Lieferanten kaufte, um sie anschließend im Stadtgebiet von Leipzig wieder zu verticken.

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Allein bei diesen sechs gemeldeten Deals ging es zusammengerechnet um 51 Kilogramm Crystal und 20 Kilo Marihuana. Dafür soll der Beschuldigte insgesamt 575.000 Euro bezahlt haben.

Für wie viel Geld er seine Ware dann allerdings weiterverkaufte und wie viel Gewinn er somit letztlich gemacht hat, ist derzeit noch nicht bekannt.

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Drogendealer nutzte verschlüsselte Handys, das brachte ihm aber nichts

Das Landgericht Dresden muss nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens gegen den Beschuldigten entscheiden.  © Monika Skolimowska/ZB/dpa

Erwischen konnte man ihn dank seiner Telefone: Denn der Beschuldigte nutzte für seine Geschäfte offenbar verschlüsselte Handys des Anbieters "EnchroChat". Französische Ermittler entschlüsselten seine Daten für einen gewissen Zeitraum, bemerkten so die illegalen Drogendeals und informierten daraufhin die Staatsanwaltschaft in Dresden.

Am 30. Dezember vergangenen Jahres gab es einen Haftbefehl gegen den jungen Mann und dieser wurde dann auch am 27. Januar vollzogen. So erwischte man den mehrfach vorbestraften Beschuldigten, der seitdem in Untersuchungs- und aktuell in Strafhaft sitzt.

Nun hat die Staatsanwaltschaft also Anklage zur Großen Strafkammer des Landgerichts Dresden gegen den 28-Jährigen erhoben. Jetzt ist es an den Richtern zu entscheiden, ob sie die Klage zulassen und wann es dann gegebenenfalls zur Verhandlung kommt.

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Übrigens ist dies nicht der einzige Fall von illegalen Drogendeals über verschlüsselte Handys in Dresden: Erst vergangene Woche berichtete TAG24 über einen ganz ähnlichen Fall, bei dem sich zwei junge Männer Marihuana aus Berlin besorgten, um es dann in der sächsischen Hauptstadt weiterzuverkaufen.

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