Schmiergeld in Millionenhöhe! Generalstaatsanwalt erhebt Anklage gegen korrupten Bauleiter

Chemnitz - Wegen gewerbs- und bandenmäßiger Bestechlichkeit und Untreue hat die Generalstaatsanwaltschaft Dresden Anklage gegen einen Chemnitzer Bauleiter erhoben.

Mit dem ergaunerten Geld soll Marko H. (48) seinen Pferdehof finanziert haben.
Mit dem ergaunerten Geld soll Marko H. (48) seinen Pferdehof finanziert haben.  © Hendrik Jattke

Marko H. (48) soll sich an Schmiergeld in Millionenhöhe bereichert haben, die Bauunternehmen zahlten, um Aufträge zu erhalten. Das Geld soll in einen Pferdehof in Lichtenau geflossen sein. Seiner Ehefrau (48) wird Beihilfe sowie Geldwäsche vorgeworfen.

Der 48-Jährige arbeitete für den Chemnitzer Bauträger Theed-Projekt GmbH, den er offenbar im großen Stil abzockte, indem er geflossene Schmiergelder an die Handwerksfirmen auf Kosten seines Arbeitgebers zurückfließen ließ.

Es geht um Bestechungsgeld, gezahlt von sächsischen Baufirmen, für Aufträge im Zusammenhang mit dem Bau von Pflegeheimen in den Landkreisen Zwickau, Mittelsachsen, im Erzgebirgs- und Vogtlandkreis zwischen 2018 und 2022.

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"Die Bestechungsgelder seien zulasten des Bauträgers durch überhöhte Rechnungen sowie Scheinrechnungen der beauftragten Unternehmen verrechnet worden", so Patrick Pintaske von der Generalstaatsanwaltschaft Dresden. Insgesamt 47 Einzelfälle werden dem Bauleiter zur Last gelegt.

Marko H. seit Sommer 2024 in Untersuchungshaft

Im Juli 2023 brach in der Reitsportanlage des Angeklagten gleich zweimal Feuer innerhalb weniger Stunden aus.
Im Juli 2023 brach in der Reitsportanlage des Angeklagten gleich zweimal Feuer innerhalb weniger Stunden aus.  © Härtelpress/ FFW Oberlichtenau

Marko H. und seine Ehefrau hatten ein kostspieliges Hobby, das sie mit dem ergaunerten Geld finanziert haben sollen. Auf einem Pferdehof in Lichtenau züchteten sie Sportpferde.

Im Juli 2023 brach in der Reitsportanlage innerhalb weniger Stunden zweimal Feuer aus. Die Polizei ermittelte wegen Brandstiftung.

Marko H. befand sich zu dieser Zeit bei einem Reitturnier in Belgien und mutmaßte damals: "Ich habe so eine böse Ahnung, dass es jemand auf uns abgesehen hat." Zu diesem Zeitpunkt befand sich Marko H. bereits im Visier der Ermittler.

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Im Juni 2024 durchsuchten Beamte der Bereitschaftspolizei und des Landeskriminalamtes drei Baufirmen im Raum Mittelsachsen. Sechs Wochen später wurde Marko H. festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Theed-Geschäftsführer Jochen Grüner (42) nahm am Montag die Anklage-Erhebung gegen den ehemaligen Mitarbeiter zur Kenntnis: "Wir sind auf zivilrechtlichem Weg dabei, gegen alle Beteiligten Schadensersatzforderungen geltend zu machen."

Titelfoto: Bildmontage: Härtelpress/ FFW Oberlichtenau, Hendrik Jattke

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