Auf großem Fuß von Hilfsgeldern gelebt: Dreiste Corona-Abzocke endet im Knast

Dresden - Am Ende nützte ihm auch der angebliche Millionenauftrag von den Kanaren nichts. Dirk W. (50) muss wegen Betruges für insgesamt vier Jahre und vier Monate hinter Gitter. So entschied der Amtsrichter in Dresden gegen den gebürtigen Düsseldorfer, der einen Schaden von 211.000 Euro anrichtete.

Dirk W. (50, Aufnahme vom Februar) muss hinter Gitter.  © Peter Schulze

So erschwindelte sich der einstige Finanzberater mit erfundenen Angaben über Mitarbeiter und Fixkosten über 170.000 Euro Corona-Hilfsgelder.

Er mietete sich in Dresden in Hotels ein, blieb die Kohle schuldig. Dirk, der auch Verkäufer für Tierfutter war, orderte als "Privatier" im Autohaus einen Jaguar für 117.000 Euro. Schließlich versuchte er, in Naußlitz ein Haus zu kaufen, ohne dass der Notar je Geld sah.

Für alles hatte der einschlägig Vorbestrafte die wildesten Erklärungen.

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"Bei dem Unfug, den Sie erzählt haben, war es manchmal schwer, zuzuhören", so der Richter.

Eine Begründung war der Vulkan-Ausbruch auf La Palma. Dirk sei ins Baugewerbe gewechselt, habe einen Großauftrag auf den Kanaren ergattert. Seine Firma sollte Asche beräumen, die der Vulkan Tajogaite hinterließ.

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Gut zwei Millionen Euro sollte er als Vorauszahlung bekommen. Aber leider sei das Geld wegen einer fehlenden Steuernummer nicht geflossen.

Der Richter forschte nach: "Nie hat jemand einen Vertrag gesehen. Es gab allenfalls eine Zusage", so der Jurist. "Und eine Vertragsaussicht ist keine Grundlage für all Ihre angeblichen Auslagen, die Sie so tätigten ..."

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