Nachbarin sagt gegen mutmaßliche Killer-Witwe aus: "Was kannte ich da für einen Menschen?"

Dresden - Aus Nachbarn wurden Vertraute, enge Freunde und am Ende sogar Trauzeugen. Ines (55) und ihr Mann Kai R. (53) freuten sich über das Glück von Ramona (52) und ihrem Peter B. (†76) vom Grundstück nebenan. Doch nun sagten beide im Prozess am Landgericht Dresden aus. Denn Ramona soll ihren Gatten ermordet haben.

Ramona B. (52) sah ihre langjährige Freundin erstmals wieder: im Zeugenstand im Prozess gegen die mutmaßliche Killer-Witwe.
Ramona B. (52) sah ihre langjährige Freundin erstmals wieder: im Zeugenstand im Prozess gegen die mutmaßliche Killer-Witwe.  © Peter Schulze

"Seit zehn Monaten weiß ich nicht, was ich glauben soll", so Ines.

"Was kannte ich da für einen Menschen? War sie das wirklich?" Laut Anklage überfuhr Ramona im September 2024 ihren Mann mit dem Auto.

Den Wagen habe ihr der mitangeklagte Hausmeister Claus T. (76) organisiert. Er beteuert, von ihren Plänen nichts gewusst zu haben. Sie schweigt. Die Nachbarn wussten von Eheproblemen.

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"Aber sie sagte, sie ist verheiratet und sie wird es bleiben", so Ines, die mit Ramona über eine mögliche Trennung sprach. Kai erklärte, er habe Peter darauf angesprochen. "Aber es gab Themen, über die er einfach nicht redete."

Noch zwei Tage vor dem Mord saßen die Nachbarn gemütlich beim Wein zusammen.

Angeklagte sei in anderem Freundeskreis "völlig verändert" gewesen

"Es war harmonisch. Ich dachte noch, 'schön, sie finden wieder zu sich'", erinnert sich Ines, die allerdings auch eine "Zweigesichtigkeit" ihrer langjährigen Freundin beschrieb. So habe Ramona einen weiteren Freundeskreis gehabt.

Wenn sie "mit den Damen der Dresdner Gesellschaft" zusammen war, sei sie "völlig verändert" gewesen, trat anders auf. Ines habe sie erklärt: "Bei Dir kann ich so sein, wie ich bin." Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Peter Schulze

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