Bluttat vor der Scheune: Mann die Schlagader aufgeschlitzt

Dresden - Nur mit viel Glück überlebte Mohammed vor mehr als zwei Jahren die Attacke - Dienstag nun stand Chadi S. (33) vor dem Dresdner Landgericht. Er soll zweimal auf den Libyer eingestochen haben.

Der Tunesier Chadi S. (33) muss sich seit Dienstag wegen versuchten Totschlags vor dem Dresdner Landgericht verantworten.
Der Tunesier Chadi S. (33) muss sich seit Dienstag wegen versuchten Totschlags vor dem Dresdner Landgericht verantworten.  © Steffen Füssel

Es schaukelte sich langsam hoch, wurde am Ende lebensgefährlich: Vor der Scheune in der Alaunstraße gerieten am 8. August 2019 mehrere Männer in Streit. Ein zufällig vorbeikommender Streifenwagen sorgte für kurze Abregung, doch kurz danach ging es wieder los und endete fast tödlich.

Laut Anklage stach Chadi S. mit einem mindestens vier Zentimeter langen Messer zweimal auf seinen Kontrahenten ein: einmal in den Bauch, einmal in die Brust. Dort verletzte er eine Schlagader und das Herz.

Mohammed verlor viel Blut, im Rettungswagen blieb sogar sein Herz stehen. Er musste wiederbelebt werden, konnte im Krankenhaus durch eine Not-Operation gerettet werden.

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Chadi S. will zu der Attacke nichts sagen, schildert nur kurz seinen Lebenslauf: Er hatte in Tunesien kurz als Pizzabäcker gearbeitet, floh dann über Italien in die Schweiz, von dort wieder zurück nach Italien.

Prozess noch nicht abgeschlossen

Auf dem Scheunevorplatz nahm die Eskalation ihren Ausgang.
Auf dem Scheunevorplatz nahm die Eskalation ihren Ausgang.  © Steffen Füssel

Die Italiener schoben ihn ab, zurück in Tunesien landete er für ein Jahr wegen Drogen hinter Gittern. Nach der Haft kam er nach Deutschland, fiel hier auch mit Drogen- und Gewaltdelikten auf.

Auch in der Neustadt war er kein Unbekannter: Als die Polizei den Schwerverletzten fand, sagte ein benachbarter Dönerhändler, dass ihm ein Unbekannter Chadi S. als Täter genannt habe. Den kenne er bereits aus einer Sachbeschädigung am Imbiss.

Allerdings konnte er erst am nächsten Tag festgenommen werden. Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel

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