Crystal im Flixbus geschmuggelt: Kriminelle Geschenke bringen Weihnachtsgast in den Knast

Dresden - (Keine) schöne Bescherung! Am ersten Weihnachtsfeiertag 2022 reiste Hua V. (23) im Flixbus von Prag nach Deutschland. Er hatte sogar "Geschenke" für Verwandte dabei. Doch der gebürtige Vietnamese kam nie in der Hauptstadt an. Denn bei einer Kontrolle an der A 17 in Sachsen entdeckte die Polizei 170 Gramm Crystal in seinem Gepäck.

Der Vietnamese Hua V. (23) brachte Rauschgift von Tschechien nach Deutschland.
Der Vietnamese Hua V. (23) brachte Rauschgift von Tschechien nach Deutschland.  © Steve Schuster

Weil auch noch ein Elektroschocker dabei war, kam Hua in U-Haft und sitzt nun wegen bewaffneter Drogeneinfuhr im Landgericht Dresden.

Mit gesenktem Kopf nickte er zu dem, was sein Verteidiger vortrug. Demnach fuhr er im Bus nach Prag, blieb zwei Nächte und kaufte "für die Verwandten" Böller. Außerdem holte er für jemanden, den er nicht benennen will, Drogen ab. Bezahlt habe er dafür nichts.

"Es war alles schon bezahlt", so sein Anwalt. "Das haben andere schon vorab getan."

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Von dem Crystal zweigte er sich etwas zum Eigenkonsum ab. Den Rest packte er in eine Kiste mit Elektroschocker und Böllern. Das Paket wanderte ins Gepäckfach von Flixbus Nummer 260, mit dem Hua um 14.40 Uhr von Prag nach Berlin startete.

Im Flixbus wurde das Crystal aus Prag über die Grenze transportiert.
Im Flixbus wurde das Crystal aus Prag über die Grenze transportiert.  © picture alliance/dpa

Hua V. war sofort nervös, als die Bundespolizei ihn kontrollierte

In solchen Cliptütchen waren die Drogen verpackt.
In solchen Cliptütchen waren die Drogen verpackt.  © David Ebener/dpa

Statt um 18.50 Uhr am Südkreuz, endete seine Fahrt aber um 15.55 Uhr auf dem Parkplatz Heidehof bei Dresden.

Denn die Bundespolizei kontrollierte den Bus routinemäßig. Hua, so ein Beamter, war sofort nervös.

Zu seinem Leben schwieg er. Aus früheren Urteilen (wegen Diebstahls) zitierte der Richter, dass Hua seit 2016 in Deutschland lebt. Die "Reise" hätten ihm seine Eltern finanziert.

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Für die Drogenfahrt im Flixbus kassierte er nun drei Jahre und sechs Monate Haft.

Titelfoto: Montage: Steve Schuster, picture alliance/dpa, David Ebener/dpa

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