Dealer-Prozess: Wollte er für 3000 Euro Drogen kaufen?

Dresden - Mit viel Bargeld im Gepäck wollte Sozialhilfeempfänger Robert C. (39) einen Crystal-Dealer besuchen - und lief dabei Polizisten in die Arme. Jetzt muss er sich wegen Drogenhandels vor dem Amtsgericht Dresden verantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft Robert C. (39) einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz vor. Jetzt muss er sich vor dem Amtsgericht Dresden verantworten.
Die Staatsanwaltschaft wirft Robert C. (39) einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz vor. Jetzt muss er sich vor dem Amtsgericht Dresden verantworten.  © Peter Schulze

Als Polizeibeamte vor zwei Jahren eine Wohnung an der Radeberger Straße durchsuchten, hatten sie eigentlich Dealer Jörg H. (50) im Visier. In seinem Schlafzimmer fanden sie knapp zwei Kilo Crystal und Handelsutensilien, aus überwachten Telefonaten gab es Hinweise auf An- und Verkäufe von Drogen. Dann stand auf einmal Robert vor der Tür ...

"Wir haben den Angeklagten an der Wohnung festgestellt, ihn anschließend durchsucht und 3000 Euro in bar vorgefunden. Erfahrungsgemäß haben kleine Konsumenten nicht so viel Bargeld dabei", schilderte ein Kommissar vor Gericht.

Welche Menge Crystal Robert mit dem Geld hätte kaufen können, berechneten die Ermittler: 86 Gramm. Eine nicht geringe Menge an Betäubungsmitteln, die der Arbeitslose laut Anklage anschließend gewinnbringend weiterverkaufen wollte. Der äußerte sich nicht zu den Vorwürfen.

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"In seiner Vernehmung gab er an, das Geld von seiner Mutter für den Kauf einer Gartenlaube erhalten zu haben", so der Kommissar.

Befreundeter Dresdner Drogen-Dealer kam aus Haft in den Zeugenstand

Die Polizei wurde bei einem gesuchtem Dresdner Dealer fündig und begegnete dort auch durch Zufall dem Angeklagten. (Symbolfoto)
Die Polizei wurde bei einem gesuchtem Dresdner Dealer fündig und begegnete dort auch durch Zufall dem Angeklagten. (Symbolfoto)  © 123RF/PaylessImages

Dealer Jörg, der aus der Haft in den Zeugenstand kam, stand dem Beschuldigten bei: "Wir kennen uns seit Jahren. An dem Tag hatte ich ihn in meine Wohnung zum Essen eingeladen."

Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Peter Schulze

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