Es geschah in Zimmer 345: Pädagoge soll Jungen (13) im Hotel missbraucht haben

Dippoldiswalde - Führte der Mann ein Doppelleben? In seiner Heimatgemeinde in Baden-Württemberg lebt Kay L. (50) mit seiner Familie in einer gepflegten Wohngegend.

Kay L. (50) wird wieder vorm Richter erscheinen müssen. Dann soll auch das mutmaßliche Opfer gegen ihn aussagen.
Kay L. (50) wird wieder vorm Richter erscheinen müssen. Dann soll auch das mutmaßliche Opfer gegen ihn aussagen.  © Ove Landgraf

Er arbeitet im pädagogischen Bereich und ist sozial engagiert. Doch der Staatsanwalt wirft ihm vor, hier einen 13-jährigen Jungen missbraucht zu haben. Am Dienstag saß der Mann vorm Amtsrichter.

Im Internet habe Kay L. den Dresdner Jungen kennengelernt. Der mutmaßliche Täter habe irgendwann von dem Kind verlangt, sein entblößtes Geschlecht abzulichten und ihm das Bild zukommen zu lassen.

Der Ankläger: "Der Junge gab auch sein Geburtsdatum preis." Heißt: Kay L. wusste genau, mit wem er es zu tun hat. "Er fragte den Jungen, was er sich zum Geburtstag wünscht." Die Antwort: Rollschuhe.

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Und so kam Kay L. drei Tage vor dem 14. Geburtstag des Kindes im Januar 2018 aus seiner über 500 Kilometer entfernten Heimatgemeinde nach Dresden.

Er holte den Jungen laut Anklage am Hauptbahnhof ab, fuhr mit ihm in ein Hotel. Im Zimmer 345, so der Staatsanwalt, verging er sich an dem Jungen.

Kay L. schweigt zu den Vorwürfen. So vertagte der Richter den Prozess, muss nun sämtliche Zeugen laden und hören. Auch das mutmaßliche Opfer. Ein Umstand, den die Justiz zum Schutz der Opfer eigentlich immer vermeiden will.

Übrigens: Kay L. arbeitete einst in einem christlichen Verein mit. Im Zuge des Ermittlungsverfahrens legte er dort seine Arbeit nieder.

In diesem Hotel am Rande von Dresden soll die Tat geschehen sein.
In diesem Hotel am Rande von Dresden soll die Tat geschehen sein.  © Ove Landgraf

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