Nummernschild abgerissen, Monteur gerammt: Fahrlehrer rastet völlig aus

Dresden - Fahrlehrer dürften zu den Verkehrsteilnehmern gehören, die auf jede noch so unmögliche Situation souverän reagieren. Aus der Ruhe zu bringen sind sie eigentlich nicht. So gesehen hatte Klaus A. (61) einen rabenschwarzen Tag. Er rastete im November aus, demolierte einen Transporter, verletzte dessen Fahrer. Nun bremste ihn der Amtsrichter in Dresden aus.

Vor dem Gebäude an der Schweriner Straße parkte im November ein Transporter auf der Straße. Daraufhin kam es zum Knatsch, der vorm Strafrichter endete.
Vor dem Gebäude an der Schweriner Straße parkte im November ein Transporter auf der Straße. Daraufhin kam es zum Knatsch, der vorm Strafrichter endete.  © Ove Landgraf

Die Situation war so banal wie unnötig: Monteur Bernd H. (60) stoppte seinen Transporter an der Schweriner Straße zehn Meter vor der Ampel, um im Baubüro fix Schlüssel zu holen. Dahinter kamen der E-Golf von Klaus A., gesteuert von einer Fahrschülerin und weitere Autos zum Stehen.

Laut Gutachter hatten beide Fahrzeuge 1,80 Meter Abstand. Der Golf hätte, zumindest vom Fahrlehrer, locker vorbeigelenkt werden können. Doch es kam anders: Laut Anklage pöbelte Fahrlehrer Klaus den Monteur an, platzte tobend in die Besprechung im Büro.

"Ich habe darauf nicht reagiert", so der Monteur. Der Fahrlehrer dagegen stürmte zum Transporter zurück, riss das Nummernschild ab. Daraufhin zückte der Monteur das Handy, um Sachbeschädigung und Verursacher zu fotografieren.

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"Da fühlte ich mich bedrängt, wollte weg", so der Fahrlehrer.

Entschuldigung ja, aber nur für Beleidungungen

Fahrlehrer Klaus A. (60) fühlte sich vom Monteur bedrängt.
Fahrlehrer Klaus A. (60) fühlte sich vom Monteur bedrängt.  © Ove Landgraf

Er griff seiner völlig verängstigten Fahrschülerin ins Lenkrad, nutzte die Pedalen auf seiner Seite, zog am Transporter vorbei und schrammte dabei den Monteur am Schienbein.

"Ich habe keinen Anstoß bemerkt", so der Fahrlehrer, der sich auch nur für die Beleidigungen entschuldigte.

Der Richter sagte mit Blick auf den Dresdner Straßenverkehr: "Man hätte das auch deeskalieren können. Aber das ist hier offenbar nicht möglich." Urteil: 1350 Euro Strafe.

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Schlimmer dürfte für Klaus A. sein, dass ihm die Fahrerlaubnis für zehn Monate entzogen wurde, er seinen Job vorerst nicht machen kann.

Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf (2)

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