Dresdner dealen mit Drogen über verschlüsselte Handys und werden letztlich doch geschnappt

Dresden - In Dresden wurden zwei Drogendealer dingfest gemacht, die damit einige Zeit ihren Lebensunterhalt bestritten. Die Staatsanwaltschaft erhob nun Anklage.

Die Dresdner Polizei nahm zwei Drogendealer (24, 30) fest, die über ein verschlüsseltes Handy handelten (Symbolbild).
Die Dresdner Polizei nahm zwei Drogendealer (24, 30) fest, die über ein verschlüsseltes Handy handelten (Symbolbild).  © 123rf/thomas fehr

Wie die Staatsanwaltschaft am heutigen Dienstag mitteilte, ermittelt sie gegen zwei Deutsche (24, 30). Diese sollen zu Beginn des vergangenen Jahres beschlossen haben, Drogen zu kaufen und anschließend gewinnbringend zu verkaufen. Mit den Einnahmen haben die beiden zumindest zeitweise einen Teil ihres Lebensunterhalts bestritten. Wie hoch die erzielten Gewinne sind, ist der Staatsanwaltschaft jedoch noch nicht klar.

Bekannt ist aber bereits, dass die jungen Männer Marihuana in Berlin kauften. Dreimal waren sie in der Bundeshauptstadt, kauften insgesamt 23 Kilogramm für 106.850 Euro. Sie bezahlten die Lieferungen in bar. Anschließend wurden die Drogen mitgenommen.

Kurz nach den Käufen am 1. April, 1. Mai und 14. Mai 2020 soll das Gras an Dresdner weiterverkauft worden sein.

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Die genauen Preise und wer die Käufer waren, ist nicht bekannt. Den Gewinn teilten sich die beiden zu gleichen Teilen.

Dealer wickelten Geschäfte über verschlüsselte Handys ab

Für den Handel mit Marihuana müssen sich die Männer nun vor Gericht verantworten (Symbolbild).
Für den Handel mit Marihuana müssen sich die Männer nun vor Gericht verantworten (Symbolbild).  © Unsplash/Jeff W

Die Absprachen zu den Deals tätigten die Beschuldigten über verschlüsselte Handys. Doch französischen Ermittlern gelang es, die EncroChat-Smartphones für einen bestimmten Zeitraum zu entschlüsseln. EncroChat-Daten wurden schließlich im großen Stil bekannt: Ermittler nahmen 1800 Verdächtige fest.

"Die Erkenntnisse wurden der Staatsanwaltschaft Dresden im Wege der internationalen Rechtshilfe zur Verfügung gestellt und haben erhebliche Bedeutung für die Nachweisführung in diesem Verfahren", teilten die Ermittler mit.

Bereits am 2. Februar wurden Haftbefehle gegen die zwei Verdächtigen erlassen. Am 10. Februar wurden diese vollzogen.

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Die zwei mehrfach vorbestraften Männer befinden sich seitdem in U-Haft. Das Landgericht wird noch über eine Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden.

Titelfoto: Montage: 123rf/thomas fehr, Unsplash/Jeff W

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