Dringender Tatverdacht, Festnahme: Dresdner Promi-Arzt tötete seine Ehefrau!

Dresden - Einst Promi-Mediziner, nun in U-Haft: Am heutigen Donnerstag schickte ein Richter einen früheren Promi-Arzt hinter Gitter. Er soll seine Frau umgebracht haben. Ausgerechnet am Tag seiner Verhaftung wurde der Ehemann auch noch im Dresdner Amtsgericht verurteilt.

Die Frau soll in der gemeinsamen Löbtauer Wohnung ums Leben gekommen sein.
Die Frau soll in der gemeinsamen Löbtauer Wohnung ums Leben gekommen sein.  © Eric Münch

Ob Jens Weißflog (55) oder Marc Huster (49) - wenn prominente Sportler gesundheitliche Probleme hatten, war der Mediziner eine der ersten Adressen.

Einst war er Leiter des Instituts für Sportmedizin in Kreischa. Später eröffnete er seine eigene Praxis.

Doch da war der Spitzenmediziner längst auf die schiefe Bahn geraten: 2002 wurde er verurteilt, weil er einem Mitglied im Tennis-Club Geld gestohlen hatte. 2016 gab es bei ihm eine Großrazzia wegen Abrechnungsbetrugs.

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Nachbarn berichten, ihn immer öfter stark betrunken gesehen zu haben. Lautstarke Streitigkeiten mit seiner Gemahlin kamen immer wieder vor. Dieses Jahr kassierte er eine Bewährungsstrafe, weil er alkoholisiert einen Autounfall verursacht hatte ...

Zwei Tage nach dem Leichenfund: Ehemaliger Arzt musste vor Gericht

Am heutigen Donnerstag das nächste Urteil: Der Richter sah es als erwiesen an, dass der Arzt am 17. Juli 2017 seine Frau stark betrunken und mit gebrochenem Brustwirbel hilflos in der Wohnung zurückgelassen hatte. Dass er dafür zu 2400 Euro Strafe verdonnert wurde, bekam der Mediziner aber gar nicht mit. Denn zu dieser Zeit saß er bereits im Polizeiverhör.

"Polizeibeamte sind zur Wohnung eines Ehepaares in Löbtau gerufen worden. In dieser fanden die Polizisten die Frau leblos auf. Der Ehemann hatte die Beamten selbst informiert", so Polizeisprecher Marko Laske (45). "Im Zuge der Ermittlungen ergab sich der Verdacht eines Tötungsdeliktes."

Zur Todesursache hüllen sich die Ermittler noch in Schweigen. Doch die Beweise scheinen erdrückend. Am heutigen Donnerstagnachmittag kam er in Untersuchungshaft.

HINWEIS DER REDAKTION:

Am 22. Oktober wurde der Mann aus der Untersuchungshaft entlassen, der dringende Tatverdacht bestätigte sich nicht!
In einer früheren Version dieses Artikels wurde der Arzt mit Vornamen und abgekürzten Nachnamen genannt. Dies missbilligte der Presserat, worauf die Änderung dieses Artikels erfolgte.

Titelfoto: Eric Münch

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