Drogen-Zulieferer für Dresdner Dealer steht mal wieder vor Gericht

Dresden - Er hatte Marihuana und Kokain im Angebot. Der Berliner Michael H. (34) war Zulieferer für Dresdner Drogendealer. Als Kurierfahrer fungierten für ihn gar ein Polizist und ein Soldat! Nun ist Prozess gegen den einschlägig vorbestraften Maurer am Landgericht Dresden.

Michael H. (34, r.) entschuldigte sich bei Gericht für seinen Drogenhandel.
Michael H. (34, r.) entschuldigte sich bei Gericht für seinen Drogenhandel.  © Norbert Neumann

Über den verschlüsselten Nachrichtendienst "EncroChat" agierte Michael, der sich im Chat "Grapestar" nannte, mit den Dresdnern Markus S. (25) und Ahmad M. (25).

Die nannten sich übrigens "Fruchtzwerg". Laut Anklage handelte Michael mit fast 70 Kilo Marihuana und fast zwei Kilo Kokain.

Besonders dreist: Laut Anklage fuhr der Berliner Polizist Jan E. (25) für ihn in Uniform zwei Kilo Marihuana und fast 450 Gramm "Koks" nach Sachsen. "Das war ein Bekannter, der brauchte Geld", so der geständige Angeklagte.

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Auch Bundeswehrsoldat Jan B. (27) brachte 500 Gramm Marihuana und 300 Gramm Kokain per Bahn nach Dresden, um das Rauschgift hier zu übergeben.

Der Angeklagte Michael H. war auf Bewährung

In Uniform kam ein Polizist als Kurier aus Berlin mit Drogen nach Dresden. Gegen ihn wird nun ermittelt. (Symbolfoto)
In Uniform kam ein Polizist als Kurier aus Berlin mit Drogen nach Dresden. Gegen ihn wird nun ermittelt. (Symbolfoto)  © DPA

Als Fahnder den Chat knackten, war Schluss. Die "Fruchtzwerge" landeten vor Gericht, kassierten mehr als drei sowie mehr als vier Jahre Haft und belasteten "Grapestar" schwer.

Gegen den Polizisten wird noch ermittelt. Die Anklage gegen den Soldaten liegt bereits im Amtsgericht Dresden.

Übrigens: Die bayrische Justiz hatte den einschlägig vorbestraften Michael auf Bewährung aus der Haft entlassen. Nach "erfolgreicher Therapie" sei der "Proband" nun "gefestigt und stabil", hieß es in der Begründung.

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Kurz danach dealte Michael wieder, was zur jetzigen Anklage führte. "Ich möchte damit ein für allemal nichts mehr zu tun haben", erklärte er im neuerlichen Prozess. Urteil folgt.

Titelfoto: Norbert Neumann

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