Er verprügelte die Mutter seiner Kinder noch im Gericht - Knast!

Dresden - Den Beziehungsstatus zwischen Mhemed G. (44) und seiner Freundin Tina (31, Name geändert) als schwierig zu bezeichnen, wäre vermutlich noch untertrieben. Vor allem die gemeinsamen Kinder (9, 7, 4) litten unter den ständigen Streitereien in der On-off-Beziehung zwischen der Dresdnerin und dem Tunesier.

Mhemed G. (44) flippte im Familiengericht völlig aus. Nun bekam er vom Strafrichter die Quittung.
Mhemed G. (44) flippte im Familiengericht völlig aus. Nun bekam er vom Strafrichter die Quittung.  © Peter Schulze

Als deshalb mal wieder ein Termin beim Familiengericht anstand, flippte Mhemed im Saal aus! Er vermöbelte Tina vor den Augen der Richterin. Nun saß der Schläger vorm Strafrichter.

"Ich war gewalttätig, aber ich wollte nicht wehtun", beteuerte der dreifache Vater.

Laut Anklage hatte er die Richterin und Tina angepöbelt, dann seine Frau an den Haaren zu Boden gerissen. Tina musste Faustschläge und Tritte einstecken.

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"Ich habe um Hilfe geschrien, wie noch nie in meinem Leben", so die Familien-Richterin (59), die den Alarmknopf drückte und versuchte, mit Anwältin und Verfahrenshelferin dazwischenzugehen. Vergeblich.

"Er war hochaggressiv, nicht zu stoppen." Plötzlich habe Mhemed abrupt aufgehört, apathisch dagestanden.

Herbeigeeilte Justizwachmänner überwältigten ihn.

Angeklagter wandert 20 Monate hinter Gitter - ihm droht die Abschiebung

Im vierten Stock des Amtsgerichtes schlug der Tunesier auf seine Freundin (31) ein. Die Schreie waren bis auf die Straße zu hören.
Im vierten Stock des Amtsgerichtes schlug der Tunesier auf seine Freundin (31) ein. Die Schreie waren bis auf die Straße zu hören.  © Peter Schulze

Genutzt hat die Aktion von Dezember 2021 freilich nichts: Seither sitzt Mhemed, der schon zehn Vorstrafen hat, in U-Haft.

Die beiden älteren Kinder leben schon länger in Pflegefamilien. Auch die Jüngste ist in Obhut.

Doch Mhemed ist überzeugt, dass Tina zu ihm hält: "Sie kann ohne mich nicht leben", erklärte er. "Sie kommt immer weinend zurück."

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Der Richter fragte prompt: "Hat die Frau sie je in der Haft besucht?" Antwort: "Nein."

Wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung muss Mhemed nun 20 Monate hinter Gitter.

Zusätzlich droht ihm die baldige Abschiebung.

Titelfoto: Peter Schulze

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