Dresden - Er war erst wenige Wochen aus dem Knast, da fuhr Witalij W. (43) auch schon wieder dort ein. Grund: Er war im Juni auf einer geklauten KTM durch Dresden gekurvt - ohne Führerschein, aber mit Drogen im Blut. Doch vor allem seine Ortsunkenntnis wurde ihm zum Verhängnis.
Eigentlich lebt Witalij (saß wegen diverser Delikte im Knast) in Bayern. "Weil ich mal nach Dresden verlegt wurde, blieb ich nach der Entlassung hier", so der Angeklagte.
"Die Maschine gab mir ein Freund. Ich wusste, dass die geklaut war."
Damit fuhr er nachts über die Fiedlerstraße. Doch die war aufgrund von Bauarbeiten gesperrt. Zudem stand da ein Streifenwagen zur Bewachung der Synagoge. Die Beamten staunten nicht schlecht:
"Der fuhr ganz langsam an uns vorbei in die Baustelle", so ein Hauptmeister.
Dann hielt Witalij "ordnungsgemäß" bei Rot an der Ampel.
Nur: "Die Ampel war nutzlos, weil mitten in der Baustelle", so der Polizist. Auch Witalij bemerkte wohl, dass sich dahinter eine Baugrube auftat, und fuhr zurück. Da standen aber die inzwischen ausgestiegenen Polizisten.
"Er wollte mir wohl ausweichen", so der Hauptmeister. "Doch der Platz war zu knapp." Witalij touchierte erst den Polizisten und krachte dann in den Bauzaun.
Er landete wieder in U-Haft. Der Amtsrichter verurteilte Witalij zu zwei Jahren auf Bewährung.