Feuerwehrmann als Schwurbler vor Gericht

Dresden - Als Feuerwehrmann war Marcel J. (38) in der Dresdner Verschwörungsmythen-Szene eine Größe, trat auf den sogenannten "Gesundheitswesen"-Demos in Uniform auf und verbreitete auf Telegram wilde Theorien. Damit hielt er sich auch auf der Arbeit nicht zurück und erhielt so einen Strafbefehl wegen Nötigung. Doch das Dresdner Amtsgericht sprach ihn frei.

Der Dresdner Feuerwehrmann Marcel J. (38) wurde freigesprochen.
Der Dresdner Feuerwehrmann Marcel J. (38) wurde freigesprochen.  © Peter Schulze

Es war ein beunruhigendes Gespräch im Speiseraum, was den Ausschlag gab: Marcel J. unterhielt sich angeregt mit einem Kameraden über Waffen, Munition und die Preise dafür, schimpfte dabei wohl auf die Regierung.

Andere Kameraden bekamen das mit, der Feuerwehrmann wurde zum Gespräch gebeten.

Dort ließ er dann tatsächlich gegenüber einem Vorgesetzten Sätze fallen, wie, dass er sich eine blutige Nase holen und er das Brand- und Katastrophenschutzamt zerlegen werde.

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Aber sowohl der Vorgesetzte als auch das Unterhaltungsprotokoll belegen, dass Marcel J. lediglich mit juristischen Konsequenzen gedroht hat: "Ich habe mich rein auf die einrichtungsbezogene Impfpflicht bezogen", bestätigte er.

Die Sätze sollten den Vorgesetzten warnen, dass auch dieser sich strafbar machen könnte.

Das kann zwar als Drohung verstanden werden, ist aber nicht strafbar - Freispruch! Allerdings ist Marcel J. derzeit noch vom Dienst suspendiert, ein Disziplinarverfahren läuft.

Titelfoto: Peter Schulze

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