Fotografen bei Demo bedrängt: Querdenker nach Ausraster vor Gericht

Dresden - Dass man nicht pöbelnd herumschubst, ist für die meisten selbstverständlich. "Querdenken"-Demonstrant Christian S. (35) sah das anders und landete dafür am Donnerstag auf der Anklagebank des Amtsgerichts.

Christian S. (35) musste am Donnerstag vor Gericht, weil er auf Journalisten losgegangen war.
Christian S. (35) musste am Donnerstag vor Gericht, weil er auf Journalisten losgegangen war.  © Peter Schulze

Am 30. August versammelten sich sogenannte "Querdenker" auf dem Altmarkt. Christian S. bemerkte am Rande Fotografen, die Bilder machten.

Für ihn, aber auch für Querdenken-Kopf Marcus Fuchs (37) und eine Traube Demonstranten ein Unding. Und so begannen sie, die Journalisten zu bedrängen.

"Ich wollte ja nur den Presseausweis sehen", so der angeklagte Restaurantfachmann. "Ich wollte mein Recht am eigenen Bild wahrnehmen."

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Schon hier wies ihn Richter Arndt Fiedler (58) daraufhin, dass es der Sinn von Demonstrationen ist, sich öffentlich zu zeigen und dass da selbstverständlich jeder fotografieren darf. Auch müsse sich dafür niemand bei ihm ausweisen.

Der Zwillingsvater beließ es jedoch nicht bei Gebrüll, sondern schubste auch noch einen Helfer zur Seite, der sich ihm in den Weg gestellt hatte. Dieses aggressive Auftreten bewertete das Gericht als bedrohlich: "Er hat sich nicht nur unhöflich und unverschämt verhalten", so Fiedler. "Er hat auch zum Versuch der Nötigung angesetzt."

Am Rande der Demo schubste er einen Helfer und brüllte die Fotografen an.
Am Rande der Demo schubste er einen Helfer und brüllte die Fotografen an.  © Eric Hofmann

Da er nicht vorbestraft ist, sich entschuldigte, kam Christian S. mit 400 Euro Strafe davon. Die muss er nur zahlen, wenn er in den nächsten zwei Jahren noch mal auffällig wird.

Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze, Eric Hofmann

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