Gefälschte Corona-Atteste: Dresdner Polizistin vor Gericht!

Dresden - Die Corona-Zeit trieb merkwürdige Blüten. Bei ständig geänderten Vorschriften und Test-Vorgaben gab es viel Durcheinander. Dieses Wirrwarr soll Stefanie W. (47) genutzt haben, um ihrem Arbeitgeber gefälschte Negativ-Tests vorzulegen. Nun muss sich die Polizistin vom Revier Nord beim Amtsrichter wegen Urkundenfälschung verantworten.

Stefanie W. (47) soll falsche Negativ-Bescheide der Corona-Tests vorgelegt haben.
Stefanie W. (47) soll falsche Negativ-Bescheide der Corona-Tests vorgelegt haben.  © Norbert Neumann

Laut Anklage legte die Kriminalistin in ihrer Dienststelle 17 unrichtige Test-Bescheinigungen vor. Mal waren die angeblich im Krankenhaus Arnsdorf, mal in bei einem Baustoffhandel der Region erstellt worden.

"Wir hatten im Revier keine Spucktests", erklärte sich Stefanie. "Ich hatte aber ein Attest, dass ich nur Spucktests machen konnte."

So sei sie in der Klinik ("Ich dachte, dort können sich alle testen"), wahlweise beim Baustoffhandel ("Das wusste ich von einer Freundin") vorstellig geworden, habe dort ihre selbst gekauften Spucktest gemacht und eben die Bescheinigungen bekommen. Auf die Idee, ihren Spezialtest im Revier zu machen, sei sie anfangs jedenfalls nicht gekommen.

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Aber dann fiel einem Polizeikollegen, der die Testbögen einsammelte, auf, dass Stempel und Unterschrift auf einigen Formularen verdächtig gleich aussahen. Prompt gab es erst ein Gespräch beim Chef und dann obendrein noch eine Anzeige gegen die Polizistin.

Solche Test-Formulare mussten seinerzeit zuhauf in den Firmen vorgelegt werden.
Solche Test-Formulare mussten seinerzeit zuhauf in den Firmen vorgelegt werden.  © picture alliance/dpa

Außerdem, so die Anklage, waren die Briefköpfe der Atteste aus der Klinik veraltet. Obendrein waren weder Klinik noch der Baustoffhändler zur Testung von "externen Personen" berechtigt. Nun will der Richter noch weitere Zeugen hören, ehe ein Urteil gegen die Beamtin gefällt werden soll.

Titelfoto: Norbert Neumann

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