Dresden - Er vermieste vielen das Weihnachtsfest! Aber Norbert Z. (32) mimte dafür nicht etwa den berühmten Grinch. Er klaute laut Anklage im Dezember 2023 gleich containerweise Weihnachtspost aus einem Verteilzentrum in Wilsdruff. Allein die Postsendungen waren rund 120.000 Euro wert! Nun sitzt der Pole auf der Anklagebank im Landgericht Dresden.
"Ich bekam einen Anruf, ob ich nicht einen Lkw holen könnte", gab sich Norbert geständig, aber ahnungslos zum Prozessauftakt.
Er will weder den Anrufer noch die Telefonnummer gekannt haben. Die 500 Euro, die er für den Transport bekam, habe er gebrauchen können. Denn seine Freundin hatte das gemeinsame Auto geschrottet. Er sei nur den Lkw gefahren, mit dem Diebstahl habe er nichts zu tun.
Ob die Kammer diese Geschichte glaubt, bleibt abzuwarten. Laut Anklage war der einschlägig Vorbestrafte einer von vier Tätern, die Dezember 2023 in eine Spedition in Wilsdruff einbrachen.
Die Langfinger wussten offenbar genau, wo die Schlüssel für die zwei Zugmaschinen aufbewahrt wurden - in einem auf dem Gelände versteckten Koffer!
Norbert Z. soll Laster nach Zgorzelec gebracht haben
In den Führerhäusern wiederum befanden sich "zufällig" die Zugangskarten für das benachbarte Postverteilzentrum.
Prompt verluden die Täter dort vier Container mit Tausenden Sendungen im Wert von 120.000 Euro! Norbert fuhr seinen Laster bis nach Zgorzelec.
Dort wurde der Brummi gefunden, Norberts Fingerabdrücke am Lenkrad gesichert. Der andere Lkw blieb verschollen.
Tausende warteten vergeblich auf Weihnachtspost. Der Prozess wird fortgesetzt.