T-Shirt mit Hintergedanken? Großer Zoff um dieses Kleidungsstück vor Gericht
Dresden - Am 7. Oktober 2023 richtete die Hamas auf dem Nova-Festival in Israel ein Massaker an, schlachtete mehr als 300 Besucher ab. Wohl nicht ganz ohne Hintergedanken trug Johann G. (32), angeklagt wegen mehrerer Angriffe auf mutmaßliche und tatsächliche Neonazis, ein T-Shirt des Festivals. Das wurde ihm jetzt abgenommen.
Die Verteidigung kann es nicht nachvollziehen: „Das Shirt wurde ihm weggenommen“, bestätigt Anwältin Kristin Pietrzyk (44) einen Bericht der "taz".
"Die Anstalt wirft ihm vor, dass das Tragen den Eindruck erwecken könnte, eine antisemitische Botschaft zu vermitteln. Ich muss sagen, ich bin stark irritiert. Das ist eine Frechheit."
Denn tatsächlich wird das T-Shirt eher getragen, um Solidarität mit den Ermordeten zu zeigen. So sahen es auch einige Demonstranten, die sich am Montag vor dem Oberlandesgericht versammelten und eine Rückgabe forderten.
Die JVA erklärte am Montagabend auf TAG24-Nachfrage, dass Privatkleidung verboten werden könne, um die Sicherheit zu gewährleisten: "In der Justizvollzugsanstalt Dresden sind Gefangene unterschiedlicher verschiedener Ethnien und Nationen untergebracht, die dabei berücksichtigt werden müssen."
Es ginge nicht nur um verbotene Inhalte: "Einige Aufschriften bieten mehrere Interpretationsmöglichkeiten, die ebenso keine Ursache für einen Konflikt unter Gefangenen bieten sollen."
Die Verteidigung hat sich nun an die Vollstreckungskammer gewendet und die Herausgabe des Shirts gefordert.
zuletzt aktualisiert: 20.16 Uhr
Titelfoto: Montage: xcitePress, Sebastian Kahnert/dpa
