Hunderttausende Euro Provision kassiert: Finanzbetrüger zockte ahnungslose Anleger ab
Dresden - Er muss über fünf Jahre in Haft und jede Menge ergaunerter Kohle zurückzahlen! Nach sechs Monaten Prozess wurde Michael B. (50) jetzt vom Landgericht Dresden verurteilt. Er hatte als "Finanzagent Daniel Bergmann" Anleger abgezockt, ohne die eingenommenen Gelder je zu investieren.
                                                                                                            
    
            Er war damit Teil einer Bande, die über Callcenter aus Zypern und Belgrad ahnungslose Anleger im gesamten Bundesgebiet kontaktierte.
Ihnen wurde sogenanntes Online-Trading angeboten. Anlagen mit hohen Renditen. "Sie erhielten so Zugriff auf die Konten und haben sie regelrecht leergesaugt", so der Richter. Mit immer neuen Versprechungen seien die Opfer hingehalten wurden.
Die Fahnder aus dem Freistaat ermittelten, nachdem ein Sachse Anzeige erstattet hatte. Er hatte 32.000 Euro verloren. Inzwischen warnte auch die Aufsichtsbehörde BaFin vor der Plattform CommerceWealth.
Der Staatsanwalt stöberte weitere Opfer auf. So einen 90-jährigen Senior aus Hamburg. Laut Anklage generierte Michael innerhalb von 18 Monaten über 960.000 Euro für die Bande. Seine Provision belief sich auf 323.000 Euro.
Angeklagter muss zwei Opfern Geld zurückzahlen
Nun muss Michael fünf Jahre und drei Monate in Haft. Seine Provision wird eingezogen, davon werden anteilig die Opfer entschädigt. Der Hamburger Senior war der Anklage als sogenannter Adhäsionskläger beigetreten, um ein späteres langwieriges Zivilverfahren zu vermeiden.
Tatsächlich wurde Michael zusätzlich dazu verdonnert, dem Rentner die abgezockten 202.000 Euro nebst Zinsen zurückzuzahlen. Ebenso einem weiteren Opfer 90.000 Euro. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Titelfoto: Peter Schulze
