Krawall-Trio vor Gericht: 22-Jähriger erhält Urteil und Ansage der Richterin

Dresden - Als regelrechte Krawallbrüder standen Eric T. (22) und zwei seiner Kumpels (20, 22) vor der Amtsrichterin in Dresden. Während seine Freunde ein Einsehen hatten, sich entschuldigten und deshalb ihre Verfahren eingestellt wurden, bekam Eric ein Urteil und eine klare Ansage von der Juristin.

Eric T. (22) muss seinem Opfer jetzt Schmerzensgeld zahlen.
Eric T. (22) muss seinem Opfer jetzt Schmerzensgeld zahlen.  © Peter Schulze

Wie berichtet, hatten die Jungs ein bizarres Freizeitvergnügen: Sie tranken viel Alkohol und zettelten im Suff Keilereien mit wildfremden Menschen an.

Vor allem Eric bekam jede Bemerkung in den falschen Hals, prügelte, zog einem Opfer eine Bierflasche über den Kopf.

Im Prozess sprach er von "Notwehr". Die Richterin glaubte ihm kein Wort: "Ich kann beim besten Willen keine Notlage erkennen", so die Juristin.

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Sie sprach den Raufbold schuldig und stellte ihn für sechs Monate unter Aufsicht. Obendrein soll er dem verletzen Flaschen-Opfer 750 Euro Schmerzensgeld zahlen. "Sie hatten mehr Glück als Verstand, dass dabei nicht mehr passiert ist", so die Richterin.

Seine Kumpels hatten gestanden, sich persönlich entschuldigt, keine weiteren Taten begangen. Ihre Verfahren wurden eingestellt. "Sie dagegen müssen lernen, in die Gänge zu kommen", so die Richterin zu Eric.

Der hatte wegen Drogendelikten vor zwei Jahren die Weisung bekommen, viermal zur Beratung zu gehen, erschien dort aber nie. Die Jugendhilfe erklärte gar, Auflagen möge er nicht!

Die Richterin nahm darauf freilich keine Rücksicht. Auch die Staatsanwältin drohte: "Für Sie ist auch jederzeit Jugendarrest möglich."

Titelfoto: Peter Schulze

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