Lange Haftstrafe für den Drogen-Wirt aus der Neustadt
Dresden - Sechs Jahre Knast! Weil er neben edlen Spirituosen auch jede Menge Drogen in seinem Eckladen in der Neustadt vertickte, schickte das Landgericht Dresden Sebastian T. (41) hinter Gitter.
Wie berichtet war auch der Szene-Kneiper durch die sogenannte EncroChat-Auswertung aufgeflogen und saß seit der Großrazzia im Januar in Haft.
Laut Anklage hatte er in nur 15 Monaten auch über 80 Kilo Marihuana, mehr als zehn Kilo Kokain und andere illegale Drogen gehandelt.
Im Prozess legte Sebastian T. ein Teilgeständnis ab.
Demnach konsumierte er selbst seit frühester Jugend, hatte mit anderen eine "Konsumgemeinschaft" gebildet, die den Stoff aus Berlin holten.
Zwar hielt das Gericht letztlich "nur" den Handel mit 25 Kilo Marihuana und 500 Gramm Koks für erwiesen.
"Aber enorme kriminelle Energie war das trotzdem", so die Richterin. "Sie waren ein guter Geschäftsmann mit ihren Spirituosen. Der Laden lief, Sie hatten ihr Auskommen, waren bekannt. Aber Sie haben sich mit den Drogen ein zweites Standbein aufgebaut!"
Die durch diese illegalen Geschäfte erzielten 165.000 Euro zog das Gericht ein.
Und es ist gut möglich, dass der Urteilsspruch nicht der letzte war. Der Verteidiger hatte maximal vier Jahre und fünf Monate gefordert. Die Staatsanwältin, die sehr wohl den Handel von über 80 Kilo Marihuana als erwiesen ansah, wollte Sebastian T. dagegen sieben Jahre und sechs Monate hinter Gittern sehen. Beide Seiten können gegen das Urteil Revision einlegen.
Titelfoto: Franz Maler