An die Sixtinische Madonna in Dresden gepappt: So viel müssen Klimakleber jetzt blechen

Dresden - Mit Sekundenkleber pappten sich die Leipziger Maike Grunst (23) und Jakob Beyer (30) von der Initiative "Letzte Generation" an die Sixtinische Madonna in Dresden. Der Freistaat klagte auf Schadensersatz. Zwei Jahre danach gibt es jetzt eine Einigung.

Am 23. August 2022 leimten sich die beiden Leipziger an das Kunstwerk. Mehrere Stunden blieb das Museum geschlossen.
Am 23. August 2022 leimten sich die beiden Leipziger an das Kunstwerk. Mehrere Stunden blieb das Museum geschlossen.  © dpa/Sebastian Kahnert

Über 10.000 Euro hatte Sachsen von der arbeitslosen Maike und Klettertrainer Jakob verlangt. Denn ihre Aktion hatte den vergoldeten Rahmen, in den Raffaels "Sixtinische Madonna" (16. Jahrhundert) in der Gemäldegalerie Alte Meister gefasst ist, beschädigt. Obendrein musste das Museum drei Stunden schließen, gingen Ticketerlöse flöten.

Für die Beklagten war die Aktion Notwehr. "Wer wird uns vor der Klimakatastrophe retten? Scholz und seine Regierung sicher nicht", sagte Maike mit ernster Miene an Landrichter Norbert Bahr (63) gerichtet. Der fand die Aktion trotzdem illegitim, schlug eine gütliche Einigung vor.

Über eine halbe Stunde zogen sich beide Parteien mit ihren Anwälten Marcel Rogg (33, für Sachsen) und Johannes Hehnen (57, für die Kleber) zur Beratung zurück ...

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Ergebnis: Die beiden Mitglieder der "Letzten Generation" erklären sich einverstanden, zum 1. März 5500 Euro an den Freistaat zu zahlen und Protestaktionen dieser Art künftig bleibenzulassen.

Jakob Beyer (30) und Maike Grunst (23) meinen, aus Notwehr gehandelt zu haben.
Jakob Beyer (30) und Maike Grunst (23) meinen, aus Notwehr gehandelt zu haben.  © Holm Helis

Mit der Einigung zeigten sich Maike und Jakob, die nach Eigenangaben mittellos sind, zufrieden. Sie wollen Spenden sammeln, um rechtzeitig zahlen zu können. Christiane Schreiber (54) vom Landesamt für Steuern und Finanzen, die den Freistaat auf Klägerseite vertreten hatte, wollte sich nicht äußern.

Titelfoto: Bildmontage: dpa/Sebastian Kahnert, Holm Helis

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