Mehr als 50 Untaten in sechs Monaten: Wenn Mirko S. trinkt, kann ihn nur der Kuss einer Freundin stoppen

Dresden - Mehr als 50 Straftaten in sechs Monaten. Diese beachtliche Aktivität legte Mirko S. (42) laut der Staatsanwältin an den Tag. Rabiate Diebstähle, wilde Pöbeleien, grobe Sachbeschädigungen, falsche Verdächtigungen listen die vier Anklagen auf. Nun sitzt der Arbeitslose in U-Haft und am Dresdner Amtsgericht wird gegen ihn verhandelt.

Mirko S. (42, 2.v.r.) steht nun vor der Amtsrichterin in Dresden.
Mirko S. (42, 2.v.r.) steht nun vor der Amtsrichterin in Dresden.  © Steve Schuster

In der Dresdner Innenstadt und im Hauptbahnhof gibt es wohl kaum ein Geschäft, in dem Mirko nicht Hausverbot bekommen hat. Trotzdem klaute er dort immer wieder Lebensmittel, Alkohol, Zigaretten oder was ihm in die Finger kam, wie ein Warenerfassungsgerät.

In einem Geschäft mampfte er direkt den Salat aus der Frischetheke - ohne zu zahlen.

Wurde Mirko (begann drei Ausbildungen: Kraftfahrer, Konstruktionsmechaniker, Immobilienkaufmann) erwischt, wurde er rabiat. Da wurde laut Anklage geschubst, gepöbelt und sogar mit dem Tode gedroht.

Jahrhundert-Diebstahl im Grünen Gewölbe: 15 Millionen für Sachsen? Es sieht nicht gut aus ...
Gerichtsprozesse Dresden Jahrhundert-Diebstahl im Grünen Gewölbe: 15 Millionen für Sachsen? Es sieht nicht gut aus ...

In der Straßenbahn demolierte er Mobiliar, in der S-Bahn bedrohte er einen Reisenden mit einem Messer, seine Wohnungstür soll er zerlegt und andere der Tat beschuldigt haben.

"Ich mag ja keinen Alkohol, aber wenn ich ihn trinke, gehen die Lichter aus"

Trotz Hausverbots kreuzte Mirko laut Anklage immer wieder im Hauptbahnhof in Geschäften auf, um zu klauen.
Trotz Hausverbots kreuzte Mirko laut Anklage immer wieder im Hauptbahnhof in Geschäften auf, um zu klauen.  © Steve Schuster

Die Diebstähle, so sein Anwalt, gebe der Angeklagte zu. Gewalt sei aber nie im Spiel gewesen.

Mirko selbst erklärte: "Ich mag ja keinen Alkohol. Aber wenn ich ihn trinke, gehen die Lichter aus." Er gab auch zu, am Rande einer Demo Polizisten übel beschimpft zu haben.

"Ich hatte Wut auf die Demo, war sauer. Aber dann kam eine Freundin, küsste mich. Ich beruhigte mich und ging nach Hause."

Nazi-Verlag machte Geld mit volksverhetzenden Büchern: Trio verurteilt!
Gerichtsprozesse Dresden Nazi-Verlag machte Geld mit volksverhetzenden Büchern: Trio verurteilt!

Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Montage: Steve Schuster

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Dresden: