Dresden - Weihnachtsmilde im Amtsgericht Dresden: Kurz vorm Fest musste sich Jeffrey S. (21) wegen Körperverletzung verantworten. Er hatte seinen Kumpel Markus (40) mit der Faust niedergestreckt. Das Urteil des Richters ist ein Weihnachtsgeschenk.
Die Vorzeichen für ein gemeinsames Bierchen im Garten hätten unterschiedlicher nicht sein können: Jeffrey hatte sich an jenem Tag im Juni 2025 von seiner Freundin getrennt, war ausgezogen. Gartennachbar Martin war dagegen Vater geworden.
Mit weiteren Kumpels tranken sie Gerstensaft und Pfeffi. Auch Markus war dabei. Aber die Stimmungslagen der Männer waren wohl zu verschieden. Irgendwann gab ein Wort das andere.
Jeffrey, so seine Anwältin, hatte "einfach keinen Nerv mehr", sich weiter mit Markus zu unterhalten. Was den wiederum aufregte. Der frischgebackene Vater stellte sich zwischen die Streitenden, wollte schlichten.
Doch da holte Jeffrey schon aus. Martin duckte sich noch ab. Die Faust traf den dahinter stehenden Markus mit voller Wucht im Gesicht. Er ging mit gebrochener Nase zu Boden. "Einige Stellen im Gesicht sind bis heute taub", so das Opfer.
Jeffrey S. kommt mit milder Strafe davon
Jeffrey hat sich schon mehrfach bei Markus entschuldigt, wiederholte das nochmals im Prozess. Der Richter stellte fest: "Der Angeklagte räumt die Tat ein, beschönigt nichts, hat sich glaubhaft entschuldigt. Er ist schuldig. Aber von einer Strafe wird abgesehen."
Dafür muss Jeffrey 3000 Euro Schmerzensgeld an Markus zahlen. Opfer und Täter stimmten dem Weihnachtsfrieden sozusagen zu.