Milka-Diebstahl im Gefängnis: Süße Versuchung geht in die Hose

Bautzen - Das war die teuerste Versuchung, seit es Schokolade gibt! Mohamed A. (39) mauste ausgerechnet im Knast-Supermarkt eine Tafel "Milka". Der einschlägig vorbestrafte Marokkaner wurde prompt mit seiner süßen Beute für 1,35 Euro erwischt. Und nun bekam die Naschkatze vom Amtsrichter in Bautzen die saure Quittung: 600 Euro Strafe!

Eine Tafel Schokolade kommt Mohamed A. (39) teuer zu stehen.
Eine Tafel Schokolade kommt Mohamed A. (39) teuer zu stehen.  © Peter Schulze

"Ich nahm Tabletten wegen meines Drogenentzuges", so der geständige Schneider, der in Bautzen einsaß. "Ich hatte deshalb Lust auf Schokolade."

Und so lief Mohamed in den knasteigenen Supermarkt, steckte eine Tafel "Milka" in die Hose, legte an der Kasse nur Kaffee und Tabak zum Zahlen vor. Natürlich wurde er erwischt.

"Ich gab die Schokolade zurück, ließ auch alles andere dort und ging. Das war mir alles sehr peinlich. Ich hatte ja eigentlich Geld dabei", sagte er.

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Zwar sitzt Mohamed ohnehin bis Juni 2025 wegen Drogenhandels und schwerer Körperverletzung im Knast. Der Staatsanwalt kannte aber kein Pardon, schrieb wegen der Schokolade eine neue Anklage. Denn immerhin ist Mohamed wegen Diebstahls mehrfach vorbestraft.

Tatort Knast. Im hauseigenen Supermarkt griff Langfinger Mohamed zu.
Tatort Knast. Im hauseigenen Supermarkt griff Langfinger Mohamed zu.  © Peter Schulze

Der Richter verurteilte Mohamed A. zu einer Strafe von 600 Euro

Staatsanwalt Jens-Hagen Josinger (58) vertrat im "Milka"-Fall die Anklage.
Staatsanwalt Jens-Hagen Josinger (58) vertrat im "Milka"-Fall die Anklage.  © Peter Schulze

"Die Justiz muss Flagge zeigen. Sonst setzt sich der Gedanke durch: 'Ich sitze eh im Knast, mir kann nichts mehr passieren.'", so Staatsanwalt Jens-Hagen Josinger (58). "Aber so geht es eben nicht."

Richter Dirk Hertle (60) verurteilte Mohamed A. denn auch zu 600 Euro Strafe.

Da der Verurteilte im Knast nicht arbeitet, daher kein Geld verdient, nur von monatlich 40 Euro "Taschengeld" lebt, wird er die Geldstrafe wohl absitzen.

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Damit verlängert sich sein Knastaufenthalt um weitere 60 Tage.

Titelfoto: Peter Schulze

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