Mordversuch mit Schmerzmitteln und Insulin: Mischte sie ihrem Mann Tabletten in den Pudding?

Dresdeb - Dramatisches Ende einer über Jahrzehnte gärenden Eifersucht. Stanimira H. (79) versuchte laut der Staatsanwaltschaft, ihren Ex-Mann Peter (80) zu ermorden. Mit Schlaftabletten im Pudding und Insulin.

Stanimira H. (79) erklärte, sie habe ihren Ex-Mann Peter (80) nicht töten wollen.
Stanimira H. (79) erklärte, sie habe ihren Ex-Mann Peter (80) nicht töten wollen.  © Steve Schuster

Das Opfer überlebte zum Glück. Nun muss das Landgericht Dresden entscheiden, ob die Gemahlin im Wahn handelte und deshalb dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht wird.

"Ich dachte immer, er betrügt mich", sagte die einstige Diplom-Ingenieurin. "Heute bin ich mir nicht mehr so sicher."

Jahrelang verdächtigte Stanimira ihren Peter. Die Ehe wurde zwar 2018 geschieden, aber beide lebten weiter unter einem Dach in Dresden-Bühlau. Bis zur Tat kurz vor Weihnachten 2021.

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An jenem Nachmittag eröffnete Peter seiner Ex, dass er über Weihnachten nach Polen fährt. "Mit seiner Freundin", beharrte Stanimira.

"Ich war entsetzt. Die fahren in Urlaub, womöglich bringen sie Corona mit und er steckt mich an", erklärte sie.

"Er sollte spüren, wie das ist, wenn man sich schlecht fühlt"

In der Küche soll die Täterin Tabletten in den Pudding gemischt haben. (Symbolbild)
In der Küche soll die Täterin Tabletten in den Pudding gemischt haben. (Symbolbild)  © yanadjana/123rf

Dass der Ex-Mann mit Familienmitgliedern urlauben wollte, will sie weder verstanden noch erkannt haben.

"Ich wollte nur noch meine Ruhe und er sollte spüren, wie das ist, wenn man sich schlecht fühlt", so die 79-Jährige, die nach eigenen Angaben Schlaf- und Schmerzmittel in Wasser auflöste und dem Mann injizierte. Unmittelbar danach habe die Diabetikerin ihm Insulin gespritzt. "Er war wach, hat sich nicht gewehrt."

Laut den Ermittlern hatte sie allerdings die Schlafmittel in Pudding gemischt und nachdem der Ex im Sessel eingeschlafen war, Insulin gespritzt. "Davon weiß ich nichts."

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Ihre Erinnerungen setzen erst in der Klinik wieder ein. Auch sie hatte Tabletten genommen. Beide wurden von der Tochter gefunden, die Hilfe holte.

Laut einem Gutachter handelte die Frau im Wahn und ist schuldunfähig. Das Urteil folgt.

Titelfoto: Steve Schuster

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