Polizei stoppt ehemalige Führerschein-Sachbearbeiterin mit 0,89 Promille in Dresden
Dresden - Sie hätte es besser wissen sollen. Schließlich arbeitete Minna Ilse B. (68) bis zur Rente in einer Führerscheinstelle. Doch die ehemalige Sachbearbeiterin muss nun laufen. Der Amtsrichter in Dresden zog ihren Führerschein ein. Die Seniorin hatte im November 2022 eine tollkühne nächtliche Fahrt in Dresden hingelegt.
"Ich kam aus dem Schillergarten, froh, ein paar schöne Stunden gehabt zu haben. Am nächsten Tag hatte ich nämlich Scheidungstermin", erklärte die Fiat-500-Fahrerin, warum sie mit 0,89 Promille gen Heimat fuhr.
Auf der Straße Am Weißiger Bach nahm sie zu schwungvoll die Kurve! Die Polizeistreife im Gegenverkehr musste fix auf den Fußweg ausweichen, um eine Frontalkollision zu verhindern.
Natürlich wendeten die Ordnungshüter, um den Fiat zu kontrollieren. Doch Minna Ilse ignorierte Blaulicht, Halteschild und Martinshorn. Stattdessen rumpelte sie immer wieder auf den Fußweg.
Letztlich konnte der Fiat nur durch Ausbremsen gestoppt werden. Obendrein mussten die Polizisten weibliche Verstärkung anfordern. Denn Minna Ilse weigerte sich, auszusteigen ... Seither ist ihr Führerschein eingezogen.
Richter schüttelt mit dem Kopf
Die Fiat-Fahrerin argumentierte: "Wäre ich frontal auf die Polizei zugefahren, wäre mir doch das Auto in Erinnerung." Oder: "Hätte man mich ausbremsen müssen, wäre ich doch aufgefahren. So schlimm war es ja nicht." Und: "Also wirklich. Ich brauche doch meinen Führerschein."
Der Richter aber schüttelte den Kopf: "Selbst ohne Alkohol wäre bei diesem Verhalten ein Führerscheinentzug völlig klar." Kurz: Minna Ilse konnte keine Milde erwarten. Nun zahlt sie 1200 Euro Strafe und muss noch weitere fünf Monate laufen.
Titelfoto: Peter Schulze