Er wurde mit 14 Jahren zum Mörder: Jetzt steht Domenik wieder vor Gericht

Dresden - Ist er immer noch ein Gewalttäter? Ende 2006 schickte das Chemnitzer Landgericht Domenik K. (30) für siebeneinhalb Jahre hinter Gitter. Als 14-jähriger Teenager hatte er in Annaberg-Buchholz seine Bekannte Jennifer W. (†13) ermordet. Seit Mittwoch steht er vor dem Dresdner Landgericht: wegen schweren Raubes.

Der verurteilte Mörder Domenik K. (30) steht seit Mittwoch wieder vor Gericht.
Der verurteilte Mörder Domenik K. (30) steht seit Mittwoch wieder vor Gericht.  © Peter Schulze

Es war eine Lappalie, die im Mai 2006 zu einer Tragödie wurde: Jennifers Bruder William wurde der MP3-Player geklaut, Domenik wollte ihr verraten, wer es war. Sie sollte aber niemandem erzählen, woher sie das weiß.

Beide trafen sich in einem alten Schweinestall. Als Jennifer das nicht geheim halten wollte, rastete Dominik aus, schlug sie. Das Mädchen schrie um Hilfe, Domenik erwürgte sie.

Nach Verbüßen seiner Strafe wegen Mordes muss er sich nun als Erwachsener wegen eines Gewaltdelikts vor Gericht verantworten: Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, am 12. Mai 2021 seinen Bekannten Martin P. in Freital aufgesucht zu haben.

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Dort soll er ihm zweimal ins Gesicht geschlagen, ihm ein Messer an den Hals gedrückt und 900 Euro gefordert haben. Angeblich, weil Martin P. ein Rad gestohlen habe.

Noch am selben Tag sollte er 400 Euro, den Rest dann später zahlen. Die 400 Euro soll er so geraubt haben.

Raub-Opfer schwänzt Prozessauftakt

Am 25. Mai 2006 wurde Jennifer W. (†13) tot gefunden.
Am 25. Mai 2006 wurde Jennifer W. (†13) tot gefunden.  © Klaus Jedlicka

Domenik K. schweigt zu den Vorwürfen, nach Aussagen einer Kripo-Beamtin ließen sich jedoch auf seinem Handy Hinweise darauf finden, dass er als Geldeintreiber im Drogenmilieu unterwegs war.

Das mutmaßliche Opfer schwänzte den Prozessauftakt, seine beiden Brüder kamen jedoch.

"Er war schockiert, er hatte Angst, ich sah die Spuren vom Messer an seinem Hals", so Danilo P. (20). "Ich riet ihm, zur Polizei zu gehen. Mein Bruder hatte Schiss, weil er wusste, dass Domenik wegen Mordes vorbestraft ist."

Viele Annaberger trauerten um die ermordete Schülerin.
Viele Annaberger trauerten um die ermordete Schülerin.  © festusfoto

Der Bulgare (31), in dessen Wohnung der Übergriff stattgefunden haben soll, bestätigt die Attacke, meint aber, dass Domenik das Messer nur in der Hand, nicht an seinem Hals gehalten habe. Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Peter Schulze

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